Fußballverein für Mädchen mischt die Hildener Theresienschule auf

Verein Mädchenpower will durch Kooperation mit Schulen die Nachwuchsarbeit fördern.

Fußballverein für Mädchen mischt die Hildener Theresienschule auf
Foto: Dirk Thome

Hilden. Ein gezielter Pass, Pia (10) stoppt den Ball gekonnt und kickt ihn weiter zu Olivia (10). Sie schießt, der Gegner kriegt den Ball und kickt ihn ins Aus. „Okay, Olivia: Füße auf dem Boden lassen, Hände über dem Kopf und einwerfen“, ruft Carolin Siepmann. Die 22-Jährige leitet die neue Mädchen-Fußball-AG der Theresienschule — eine Kooperation mit dem ebenfalls neuen Verein FSV Mädchenpower, einem Fußballverein nur für Mädchen und Frauen.

„Wir haben uns im März gegründet“, sagt Bernd Pinther, Vater einer fußballbegeisterten Tochter und zweiter Vorsitzender. „Schon früh haben wir überlegt, dass wir mit Schulen und Kindergärten kooperieren wollen und dort AGs anbieten. Als Mädchenfußballverein lag es dann nahe, als erstes die Mädchenrealschule anzusprechen.“

Auf dem Kunststoffplatz hinter der Schule an der Gerresheimer Straße trainieren zwölf Mädchen der Jahrgänge fünf und sechs einmal in der Woche für 90 Minuten. Die beiden Trainer, Carolin Siepmann und Abas Selmani, arbeiten ehrenamtlich, sie spielen selber Fußball, Siepmann beim FSV in der Damenmannschaft.

„Mir macht das einfach Spaß“, sagt die Studentin, die sich ihren Stundenplan extra so legt, dass sie die Theresienschülerinnen unterrichten kann. „Wir sind froh und dankbar, dass der Verein uns kostenlos dieses Angebot macht“, sagt Anja Theiss, Sportlehrerin und zweite Konrektorin an der Theresienschule. Entgegen gängiger Vorurteile „gibt es bei uns nicht nur Mädchen, die gerne im Tütü mit bunten Bändern spielen“, sagt sie.

Lange Zeit hatte die Schule eine Fußball-AG, doch das Angebot konnte aus Personalnot nicht beibehalten werden. Für den Verein bringt das AG-Angebot Werbung für den Mädchenfußball — und den FSV.

Kristina (11) spielt bereits seit sechs Jahren Fußball. Erst bei Hilden Ost, jetzt bei Hilden Süd. Zum FSV wechseln möchte sie zwar nicht, aber die AG „macht super viel Spaß“. Pia hingegen hat vor der AG noch nie Fußball gespielt. „Ich finde gut, dass wir viel im Team machen und viel laufen.“ Wenn sie die AG weiterhin gut findet, ist sie eine potenzielle Neueinsteigerin für den Verein.

„In der AG vermitteln wir zwar schon die Grundlagen des Fußballs“, sagt Trainerin Siepmann. „Aber in erster Linie geht es um den Spaß am gemeinsamen Spielen.“ Die Verpflichtung, regelmäßig zu erscheinen ist nicht so groß, wie im Verein.

Langsam soll bei den Mädchen die Lust am Mannschaftssport geweckt werden, erhofft sich Pinther. „Viele, die schon mal mit Jungs im Verein Fußball gespielt haben, hatten schnell keine Lust mehr“, sagt Pinther, so war es auch bei seiner Tochter, die eigentlich gerne Fußball spielt, irgendwann aber nicht mehr das einzige Mädchen im Team sein wollte. „Unser Konzept ist es, dass die Spielerinnen je nach Entwicklungsstand trainieren können“, sagt Pinther.

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