Festakt: „Feuerwehr Hilden 4.0“

Am Freitag wurde die aus- und umgebaute Feuerwache offiziell eingeweiht.

Hilden. Sonntag noch, dann können sich Feuerwehr-Chef Lothar von Gehlen und seine Truppe wieder ausschließlich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren. Beim Tag der offenen Tür werden die 51 hauptberuflichen und 115 freiwilligen Feuerwehrleute sich, ihre Arbeit und vor allem ihre neue Feuerwache vorstellen. Die wurde nach einem umfangreichen Aus- und Umbau am Freitag offiziell eingeweiht.

„Alle 50 Jahren dürfen wir auch mal größer feiern“, sagte von Gehlen am Freitag am Rande des Festaktes, zu dem auch Delegationen der Feuerwehren aus dem Kreis Mettmann, Solingen, Maribor (Slowenien) und der Partnerstadt Nové Mesto (Tschechien) gekommen waren. Von Gehlen spielte damit auf die Einweihung der alten Wache an, die am 17. Januar 1959 eingeweiht wurde. Damals, so Bürgermeister Horst Thiele, hatte der damalige Stadtdirektor den Bau der ersten Feuerwache für notwendig empfunden — und kurzerhand angeordnet. Heute, so Thiele, „gestaltet sich das etwas schwieriger“.

Über Monate ist über den Umbau diskutiert worden. Ausgelöst wurde die Diskussion 2005, als der damals erstellte Feuerwehrbedarfsplan Mängel am Altbau aufdeckte. Noch unter Bürgermeister Günter Scheib, der am Freitag ebenfalls zu den Gästen gehörte, wurde der Neubau laut von Gehlen „aufs Gleis gesetzt“. Bis 2008 die vorbereitenden Arbeiten beginnen konnten, wurde noch viel in der Politik diskutiert, geplant und verworfen. „Dabei ging es aber stets nur um das Wie, nie um das Ob eine neue Wache gebaut wird“, so von Gehlen.

Gut Ding will Weile haben — zumal Um- und Ausbau der Wache mehr als fünf Millionen Euro gekostet haben. Als Bauherrin trat die Infrastrukturgesellschaft auf, die wiederum die Wache an die Stadt vermietet. Das ist viel Geld, wie von Gehlen einräumte, „aber es wurde sorgsam mit den Steuergeldern umgegangen“. Entstanden ist eine Wache, die den Anforderungen einer professionellen Wehr entspricht.

In der Computersprache, so von Gehlen, sei es ein „Update“ auf das neue Betriebssystem „Feuerwehr Hilden 4.0“: Feuerwehr 1.0 war die Unterbringung der Gerätschaften in den evangelischen und katholischen Gemeindehäusern. Es folgten Feuerwehr Hilden 2.0 mit einer Wellblechgarage auf dem Stadtwerke-Gelände und bis dato der mehr als 50 Jahre alte Altbau. Den hatte der damalige Bezirks- und Kreisbrandmeister Siegfried Pletsch noch als „richtungsgebend für andere Wehren“ bezeichnet. Schließlich war die Hildener Wehr damals eine der ersten im Kreis mit einer eigenen Wache. Und auch die Nachfolger von Pletsch, Kreisbrandmeister Friedrich-Ernst Martin und Bezirksbrandmeister Hans-Peter Thiel, sparten nicht mit Lob. Für Martin ist der Neubau „eine Bereicherung für die Feuerwehren im Kreis“, der auch für Lehrgänge genutzt wird.

Martin und Thiele überreichten von Gehlen für dessen langjährige Verdienste um das Feuerwehrwesen das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold. Gewürdigt wurden damit aber auch die laut Bürgermeister „erheblichen Einschnitte“, die alle Feuerwehrkräfte in den vergangenen Monaten hinnehmen mussten. Schließlich wurde die Wache bei laufendem Betrieb umgebaut.

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