Die SPD und ihre jüngere Historie

Zu ihrem 150-jährigen Bestehen dokumentiert die SPD im kommenden Jahr ihre jüngere Historie.

Hilden. Der Ortsverein der SPD in Hilden feiert im kommenden Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Und dieses Jubiläum soll entsprechend begangen werden. Neben den für das Frühjahr geplanten Feierlichkeiten entsteht zu diesem Anlass eine Dokumentation über die Geschichte der örtlichen Sozialdemokraten aus den vergangenen 40 Jahren.

„Es wird immer schwieriger, zurückliegende Ereignisse nachzuvollziehen. Daher soll dieses Stück Parteigeschichte festgehalten werden“, sagt Vorstandsmitglied Anabela Barata. „Die Dokumentation der Jahre von 1969 bis 2009 haben wir als eine Art Verpflichtung gesehen.“

Dazu hat die SPD sich Verstärkung geholt. Der Historiker Christoph Roolf hat sich im Auftrag der Partei in den Archiven des Ortsvereins und der Stadt umgesehen und wird die etwa 100 Seiten umfassende Dokumentation bis zum Frühjahr fertig stellen. „Ich bin schon seit August damit beschäftigt“, sagt der gebürtige Hildener. „Natürlich spielt nicht nur die Geschichte der SPD, sondern auch die der Stadt eine zentrale Rolle. In erster Linie finden sich bei der Recherche alte Protokolle von Sitzungen und Versammlungen. Es ist auch viel nicht veröffentlichtes Material vorhanden.“ Und das langjährige SPD-Mitglied Jürgen Scholz ergänzt: „Die Befragung von Zeitzeugen gehört natürlich ebenso dazu.“

Roolf, der in Hilden sein Abitur machte und in Düsseldorf studierte, ist seit 2005 als freiberuflicher Historiker und Lektor tätig. Für ihn liegt „der Reiz darin, eine Parteigeschichte in meiner Heimatstadt aufzuschreiben“.

Der Verlauf der ersten 110 Jahre ist bereits in zwei Dokumentationen festgehalten. „Beide sind aktuell vergriffen. Aber mit dem neuesten Teil werden auch diese beiden noch einmal neu aufgelegt“, sagt Anabela Barata.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der neuen Dokumentation ist der gesellschaftliche und strukturelle Wandel der vergangenen 40 Jahre. „Das ist schon ein langer Zeitraum. Diese Veränderungen machen auch vor einem Ortsverein nicht halt“, sagt Roolf. Darüber hinaus wird die Arbeit des Historikers auch die Zeit des politischen Wechsels in Hilden beleuchten, als mit Günter Scheib im Jahr 1994 nach 25 Jahren erstmals wieder ein SPD-Politiker zum Bürgermeister gewählt wurde. „Diese Entwicklung hat Anfang der 1980er-Jahre begonnen und resultierte dann in der Wiedereroberung des Bürgermeisteramtes“, erläutert Roolf.

Dass das Jubiläum im kommenden Jahr mit der Bundestagswahl zusammenfällt, in der SPD-Ortsmitglied Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat ins Rennen geht, ist Zufall, wie die Fraktionsvorsitzende Birgit Alkenings sagt: „Das hat sich nun mal so ergeben. Vielleicht gibt es dann doppelten Grund zum Feiern.“

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