Baustopp für die Zahnklinik

Der Generalunternehmer hat jetzt auch den großen Baukran auf dem Gelände der geplanten Zahnklinik abgebaut.

Hilden. Nur noch eine riesige Baugrube und der Grundstein erinnern an die großen Pläne des Hildener Zahnarztes und Jungunternehmers Daniel Denecke. Eine 6000 Quadratmeter große Zahnklinik mit allen erdenklichen Fachrichtungen, zwei komplett verglaste Gebäudeteile mit jeweils sechs Etagen, dazu einen Kinderspielplatz samt Piratenschiff und Goldfischteich wollte er im Gewerbegebiet „Kreuz Hilden“ in der Giesenheide errichten.

„So etwas gibt es nirgendwo sonst“, hatte der 35-Jährige bei der Vorstellung des millionenschweren Projekts Anfang Februar angekündigt. Mittlerweile hat der Generalunternehmer aber sogar den großen Baukran abgebaut. Mit dem Kran dürfte auch die Hoffnung geschwunden sein, dass die Arbeiten dort noch einmal aufgenommen werden.

Nichts rührt sich mehr auf der Baustelle am Kreisverkehr zwischen Wohnmobile Erkelenz und Spielegeräte Löwen. Dort sollte bis zum Frühjahr 2012 die Zahnklinik hochgezogen werden. Hat sich Denecke, der das Ganze allein stemmt, finanziell verhoben? Oder stellt sich die Kassenzahnärztliche Vereinigung quer und erteilt keine Zulassung? Keiner weiß es. „Wir werden uns zu gegebener Zeit äußern“, sagt derweil Kristina Stenzel, die Assistentin der Denecke-Geschäftsführung.

Ähnlich bedeckt halten sich die Verantwortlichen des Düsseldorfer Planungsbüros Archi Medical und der Projektsteuerung Südgrund aus Ostfildern. „Dazu möchten wir uns nicht äußern“, heißt es aus beiden Büros. Auch von der Kassenärztlichen Vereinigung war am Montag nichts zu erfahren.

Nach Informationen unserer Redaktion ruht die Baustelle, weil Denecke angeblich mit der Finanzierung Probleme hat und das Generalunternehmen, die Stuttgarter Baufirma Gustav Epple, die in Hilden bereits das neue Sparkassengebäude an der Mittelstraße realisierte, nicht bezahlt haben soll.

„Die Gründe für den Baustopp liegen nicht bei uns“, sagte dazu unlängst der Geschäftsführer von Epple, Jürgen Schwefel. Genaueres wollte er damals jedoch nicht preisgeben. „Das ist Sache des Bauherrn und damit von Herrn Denecke“, sagte Schwefel.

Ärgerlich ist der Stillstand auch aus städtischer Sicht: Schließlich hatte die Stadt das Grundstück an Denecke verkauft, und der Erste Beigeordnete Norbert Danscheidt sprach Anfang Februar bei der Präsentation der Baupläne noch von einem „Leuchtturmprojekt“ für das Gewerbegebiet.

„Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass das Projekt realisiert wird“, sagt Hildens oberster Wirtschaftsförderer Peter Heinze. „Warum das Ganze derzeit ruht, wissen wir allerdings nicht.“

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