Arbeitsplätze: Wirtschaftsförderer Peter Heinze im Interview

Wirtschaftsförderer Peter Heinze sprach mit der WZ über Arbeitsplätze und die Situation der Unternehmen.

Hilden. Das in wenigen Tagen zu Ende gehende Jahr 2012 hat der Welt aus wirtschaftlicher Sicht nicht viel Gutes gebracht. Griechenland steht vor der Pleite, der Euro schwächelt. Selbst der europäische Wirtschaftsmotor Deutschland stottert. Hat das Auswirkungen auf die Hildener Unternehmen? Darüber sprach die WZ mit dem Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Peter Heinze.

Herr Heinze, um die Weltwirtschaft ist es nicht so gut bestellt. Wie sieht es in Hilden aus?

Peter Heinze: Wir haben in Hilden keine dramatischen Einbrüche gehabt.

Keine dramatischen Einbrüche heißt, dass es Rückgänge gab?

Heinze: Dieses Jahr war schwächer als das Vorjahr. Vereinzelt haben Unternehmen Kurzarbeit angemeldet.

Und wie sieht es generell aus?

Heinze: Generell erfreut sich Hilden einer stabilen Wirtschaftssituation.

Woran machen Sie das fest?

Heinze: Es beklagt sich keiner sonderlich. Wir haben keine gravierenden Insolvenzen, und die Beschäftigung ist auf dem gleichen Niveau geblieben wie im Vorjahr.

Das heißt, die Arbeitsplätze in Hilden sind sicher?

Heinze: Ich kann nicht in die Kugel schauen, ob sich die Verhältnisse in Zukunft ändern.

Aber Hildens Kämmerer geht in seinem Haushaltsplanentwurf wieder von fast 50 Millionen Euro an Einnahmen aus der Gewerbesteuer aus.

Heinze: Das Rekordergebnis von 2012 mit 59 Millionen Euro wird aber nicht wieder erzielt.

Apropos Gewerbesteuer: Die Stadt Monheim hat ihre Gewerbesteuerhebesätze gesenkt und erzielt jetzt Rekordeinnahmen. Bereitet Ihnen die Entwicklung dort Sorgen?

Heinze: Nein, erst einmal freut es mich, weil wir ein Sorgenkind im Kreis los sind. Aber wir behalten die Entwicklung im Auge.

Und was freut Sie nicht?

Heinze: Es wird schwieriger bei der Ansiedlung von Unternehmen von außerhalb.

Ist damit nicht der Konkurrenzkampf unter den Städten im Kreis Mettmann voll entbrannt?

Heinze: Nein, die Gewerbesteuer ist nicht das einzige Kriterium bei der Standortentscheidung eines Unternehmens.

Was noch?

Heinze: Die Entfernung zum Arbeitsplatz für die Mitarbeiter, sprich: die Lage.

Aber da tun sich Monheim und Hilden nicht viel.

Heinze: Doch, ich würde sagen, Hilden liegt besser. Das sieht man schon an den Kauf- und Mietpreisen für Wohnungen.

Aber sind höhere Miet- und Kaufpreise nicht ein Standortnachteil?

Heinze: Sowohl als auch. Auf der einen Seite spiegelt der Preis die Nachfrage wider. Auf der anderen Seite kann sich nicht jedes Unternehmen den Standort Hilden leisten.

Noch eine abschließende Frage: Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in Hilden im Jahr 2013 ein?

Heinze: Im Ergebnis wird das kommende Jahr geringfügig schwächer als 2012.

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