Grippeviren: Krankheitswelle steht bevor

Im Kreis Mettmann gab es im vergangenen Jahr 122 Grippefälle.

Kreis Mettmann. Es fängt häufig nur mit einem Niesen oder Husten an und endet mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber: die Grippe. Anders als ein grippaler Infekt ist eine echte Grippe, die sogenannte Influenza, eine schwere Erkrankung. Im vergangenen Jahr gab es 122 Fälle von Influenza im Kreis Mettmann.

Diese Zahl hat das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen erfasst. 2010 waren es im Kreis Mettmann lediglich sechs gemeldete Influenzafälle.

Demnach hat es einen Anstieg im vergangenen Jahr gegeben, wofür zwei Gründe ursächlich sind: „Zum einen sind 2010 tatsächlich als Nachwirkung der Schweinegrippe weniger Menschen an einer Influenza erkrankt, weil sie entweder eine Grippe bereits hinter sich hatten oder geimpft wurden“, sagt Ulrich van Treeck vom Landeszentrum.

Zum anderen wurde häufiger getestet. Das sieht auch Dr. Rudolf Lange, Leiter des Kreisgesundheitsamts so: „Tatsächlich gab es von Januar bis März vermehrt gemeldete Fälle von Influenza, aber wir vermuten, dass häufiger Laboruntersuchungen gemacht wurden als im Vorjahr.“

Außerdem ist aus dem Infektionsbericht NRW ersichtlich, dass es 2011 zehn EHEC-Fälle im Kreis gab. Desweiteren erkrankten 32 Menschen an Tuberkulose. Deutschlandweit ist die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen in den vergangenen Jahren stark gesunken. Epidemien wie im 17. Jahrhundert gehören der Vergangenheit an.

Dennoch tritt diese Lungenkrankheit immer wieder auf. „Der Anstieg im vergangenen Jahr um 15 Fälle ist eher punktuell zu sehen“, sagt Lange. Eine Tuberkulose sei heute auch nicht mehr mit wochenlanger Quarantäne verbunden, da Medikamente schneller anschlagen.

Außergewöhnliche Infektionen, wie beispielsweise die sogenannte Giardiasis, sind im Infektionsbericht ebenfalls vermerkt. Diese Durchfallerkrankung, deren Name kaum auszusprechen ist und die durch Parasiten verursacht wird, gab es im Kreis Mettmann immerhin 19 Mal.

Sie ist weltweit verbreitet, kommt jedoch besonders häufig in südlichen Ländern vor. „Ich vermute, dass es hierbei vor allem Infektionen sind, die durch verschmutztes Trinkwasser im Urlaub entstanden sind“, so Lange.

Häufig ist im Kreis in den vergangenen Wochen eine Augenbindehautentzündung aufgetreten. „Da diese nicht meldepflichtig ist, kennen wir keine genauen Zahlen“, sagt Lange. Aber die Welle ebbe bereits ab.

Um erst gar nicht krank zu werden, hat der Leiter des Kreisgesundheitsamts einen einfachen Ratschlag: „Gründliches Händewaschen ist der erste Schritt, um Bakterien und Viren abzuwehren.“ Darüber hinaus gibt es die Grippeschutzimpfung. Lange: „Das empfehle ich in jedem Fall.“

Denn vor allem von Januar bis März fallen erfahrungsgemäß die Grippeviren über uns her. „Außerdem werden die Impfstoffe angepasst. Einmal gegen bestimmte Erreger geimpft, ist man gegen diese immun.“

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