Für die Jenneweins aus Erkrath ist Heimat mehr als ein Schlafplatz

Vater, Mutter und Tochter genießen die Vorzüge einer Kleinstadt wie Erkrath — und die Großstädte sind ja ganz nah.

Erkrath. Sie ist Erkratherin durch und durch, er hat die Stadt im Laufe von 23 Ehejahren in sein Herz geschlossen: Inge (56) und Achim Jennewein (59) wohnen im Stadtteil Hochdahl, umgeben von jeder Menge Grün und nicht weit entfernt vom Unterbacher See. Zur Familie gehört noch Tochter Janina (22). Die Drei wohnen gemeinsam in einem Haus, das schon den Eltern von Inge Jennewein gehörte.

Im Oktober vergangenen Jahres zogen sie dort ein. Vorher lebten sie in Solingen, der Heimatstadt von Achim Jennewein. Doch wer nun denkt, dass die Familie ihr Herz an die Klingenstadt verloren hat, irrt. Das schlägt eindeutig für Erkrath. „Wir haben in Solingen eigentlich nur geschlafen. Gelebt haben wir aber damals schon in Erkrath“, sagt Inge Jennewein und ergänzt: „Das hier ist meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen. Hier kennt man sich. Ich mag das“, sagt die gelernte Bankkauffrau, die in Hochdahl als Buchhalterin arbeitet.

So war es in den 1990er-Jahren für sie naheliegend, nach einem Kindergartenplatz für ihre Tochter in Erkrath zu suchen, nachdem es in Solingen keine Aussichten auf einen Betreuungsplatz gab. „Und danach war dann irgendwie auch klar, dass Janina in Erkrath zur Schule geht“, sagt Achim Jennewein.

Janina ging nach der Schule oft zu den Großeltern. Inge und Achim Jennewein holten sie dort ab, erledigten auch die Einkäufe vor Ort. „Meistens ging es dann erst abends nach Solingen“, sagt Achim Jennewein, der an Erkrath besonders den „dörflichen Charakter mag. Hier ist alles ein wenig lockerer als in Solingen“.

Ein dickes Plus für Erkrath gibt es von ihm auch wegen der guten Anbindung an die Autobahnen. „Damit können wir sehr gut die Großstädte Düsseldorf und Wuppertal erreichen, aber sind auch mal schnell im Ruhrgebiet“, sagt Jennewein.

Auch Tochter Janina kann der 45 000-Einwohner-Stadt etwas abgewinnen. „Wir leben hier einfach ruhiger als in Solingen. Das ist Lebensqualität“, sagt sie. Die 23-Jährige wünscht sich aber mehr Möglichkeiten zum Einkaufen. „Und wenn ich abends einfach mal mit Freunden weggehen will, ist das auch schwierig. Da bin ich schon für das Abendprogramm gezwungen, nach Düsseldorf oder Hilden zu fahren“, sagt die junge Bürokauffrau.

Bessere Einkaufsmöglichkeiten würde sich auch ihre Mutter wünschen: „Ein Einkaufszentrum oder wenigstens ein Tante-Emma-Laden, wie wir ihn früher hier hatten, wären nicht schlecht“, sagt die gelernte Bankkauffrau.

Die Familie hofft für die kommende Tage vor allem auf besseres Wetter. „Dann geht es wieder vermehrt zum Unterbacher See. Wir sind da einfach gerne, zum Entspannen oder zum Spazierengehen“, sagt Achim Jennewein. Und Frau Inge will wieder verstärkt Fahrradfahren.

Und was findet die Familie im Kreis Mettmann außer dem Unterbacher See noch alles sehenswert? „Die Wasserskianlage in Langenfeld, der Rhein — aber auch das Neandertal mit seinem Museum. Der Kreis hat schon einiges zu bieten“, sagt Inge Jennewein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort