Exotische Tiere breiten sich aus

Schmuckschildkröten, Halsbandsittiche, Waschbären und Nutrias haben sich auch im Kreis Mettmann angesiedelt.

Kreis Mettmann. Sie stammen eigentlich aus den Urwäldern Asiens und Lateinamerikas oder leben in Seen und Flüssen Nordamerikas. Doch Exoten wie Halsbandsittiche, Rot- und Gelbwangen-Schmuckschildkröten oder Nilgänse sind mittlerweile auch hier heimisch geworden und vermehren sich rasant.

„Über den Zoohandel gelangen die exotischen Tiere nach Mitteleuropa und werden häufig für wenig Geld angeboten“, sagt Klaus Adolphy von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann. Werden die Hausgenossen den Besitzern zu groß oder zu unbequem, „ist das Aussetzen im nächstgelegenen Teich oder See oft der nächste Schritt. Doch dies ist verboten“, sagt Adolphy.

Gerade erst vor wenigen Tagen hat er 16 Rotwangenschildkröten am Abtskücher Teich in Heiligenhaus gesichtet. „Schildkröten wurden schon in fast allen Gewässern des Kreises Mettmann entdeckt. Sie sind hier schon seit Jahrzehnten heimisch“, sagt Adolphy. Aber: „So viele auf einmal habe ich noch nie gesehen. Das ist außergewöhnlich und spricht dafür, dass es in diesem Teich wohl gute Lebensbedingungen gibt.“

Bemerkenswert sei auch die Größe der Tiere. „Sie haben schon einige Jährchen auf dem Buckel haben.“ Ob sie kürzlich ausgesetzt wurden oder am Teich sogar überwintert haben, kann er nicht sagen. Die Schildkröten ernähren sich hauptsächlich von Würmern, Schnecken und vor allem Amphibien. Aber auch pflanzliche Kost und Aas stehen auf dem Speiseplan.

Tierische Einwanderer sind auch die Nutrias, auch Biberratten genannt. Sie finden sich ebenfalls am Abtskücher Teich, aber auch am Aprather Teich in Wülfrath. Nil- und Kanadagänse bevölkern den Unterbacher- und den Elbsee. In der Haaner Grube 7 fressen Waschbären geschützte Frösche und Kröten und werden zum Problem.

Halsbandsittiche, ursprünglich in Asien und Afrika beheimatet, leben laut Adolphy in größeren Gruppen im Hildener Stadtwald. „Und ich gehe davon aus, dass die noch weiter ziehen und ausbreiten werden.“

Wer die Tiere in seiner Umgebung entdeckt, sollte laut Adolphy vor allem eines beherzigen: „Niemand sollte anfangen, sie zu füttern. Das begünstigt ihre Vermehrung. Und das führt wiederum zur Überpopulation, wodurch unsere einheimischen Tierarten verdrängt werden.“ Denn die exotische Tiere haben bei uns nur wenige natürliche Feinde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort