Verein plant Integrationszentrum

Es soll nicht nur Migranten offenstehen, sondern allen Erkrathern, so der Freundeskreis für Flüchtlinge. Die Helfer suchen Spender.

Verein plant Integrationszentrum
Foto: Nicole Marschall

Erkrath. Integration bedeutet, dass jemand Teil einer Gruppe wird. Dafür braucht es feste, für jedermann offene Treffpunkte, meint der Erkrather Freundeskreis für Flüchtlinge, der ein Integrations- und Begegnungszentrum plant und damit schon im Juli dieses Jahres loslegen will. „Wir sind heiß auf das Projekt, es wird gebraucht“, sagt Dieter Thelen vom Freundeskreis, den es seit 1986 gibt. Grund sei „der Wunsch nach Begegnung, der nicht nur von Geflüchteten, sondern auch von Erkrather Bürgern immer wieder uns gegenüber geäußert wird.“

Dafür hat der Verein einen rund 100 Quadratmeter großen Raum mit kleiner Küche in den Hochdahl-Arcaden reserviert, den er für fünf Jahre mieten will, um das Zentrum zu etablieren. Dort sei, auch wegen des nahe gelegenen Discounters, mit viel Laufkundschaft zu rechnen. Die Aktiven rechnen mit jährlichen Kosten von 27 000 Euro, brauchen insgesamt also 135 000 Euro — und hoffen auf die Unterstützung von Wirtschaftskreis, Unternehmern und privaten Spendern. Die Verwaltung, an die sich der Verein mit einem Antrag auf Zuschuss gewandt hatte, hat den Standort Sandheide vorgeschlagen, um eventuell Fördermöglichkeiten des Großprojekts „Soziale Stadt“ ausschöpfen zu können. Aber dem Verein ist das zu vage, er befürchtet langwierige bürokratische Prozesse und will unabhängig bleiben, auch finanziell, unterstreichen Dieter Thelen und Mitstreiterin Anja Naujoks.

Einige Spender haben sie schon, und die Stadt wird sich für zwei Jahre mit insgesamt 15 000 Euro beteiligen. Dafür haben SPD, BmU und Grüne mit einem Beschluss im Sozialausschuss gesorgt.

Christian Ritt (BmU) beispielsweise lobte das Konzept und hält den Standort Hochdahl-Arcaden für „sehr sinnvoll“. Die CDU stimmte dagegen und sieht keinen Bedarf, es gebe ausreichend Angebote für Flüchtlinge in Erkrath. Aber eben noch keinen festen Treffpunkt für alle Erkrather Bürger, nicht nur für Migranten, und nur so könne Integration gelingen, hält der Freundeskreis dagegen. Er will in Hochdahl künftig begleiten und beraten, Vereine und Institutionen einladen, Menschen in Kontakt bringen, Nachbarschaftlichkeit ermöglichen. Laut Verwaltung ist die Zahl der Flüchtlinge, die nach Erkrath kommen, übrigens seit einiger Zeit rückläufig, Im Jahr 2017 waren es gerade einmal 40. Was nun bleibt, ist die weitere Integrationsarbeit.

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