Umzug des Denkmals Umlenkrolle ist ungewiss

2009 wollte der Heimatverein die Umlenkrolle unbedingt aufs Vereinsgelände holen. Jetzt ist ihm das nicht mehr so wichtig.

Hochdahl. Groß war die Aufregung, als der Museums- und Heimatverein Ende 2009 bekanntgab, die Umlenkrolle vom Bahnhof Hochdahl auf das Gelände des Lokschuppens verlegen zu wollen.

Politiker ließen es sich nicht nehmen, das Thema in ihren Gremien zu beraten, und schließlich sprach sich der Stadtrat im Januar 2010 einstimmig dafür aus, das Denkmal, das an längst vergangene Zeiten an einer der ehemals steilsten Eisenbahnstrecken Europas erinnert, an seinem jetzigen Standort zu belassen. Treffen mit Vertretern der Bahn, der Stadt, des Vereins und der Fraktionen fanden statt, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Heute, mehr als zweieinhalb Jahre später, steht die Umlenkrolle immer noch am Hochdahler Haltepunkt, unbewegt, aber im vergangenen Jahr immerhin gereinigt und frisch gestrichen. Und ob das Denkmal überhaupt jemals umziehen wird, ist höchst ungewiss.

„Die Rolle muss nicht zwangsläufig versetzt werden“, sagte Vereinsvorsitzender Udo Kampschulte gestern. „Entweder wir lassen sie da, oder wir versetzen sie im Zuge der Realisierung des Masterplans Neandertal.“

Die Planungen wolle der Verein abwarten, denn unter anderem soll das Entree zum Neandertal vom Hochdahler S-Bahnhaltepunkt aus verbessert werden. Dann könnte auch die Umlenkrolle in diesem Bereich mit entsprechenden Infotafeln dazugehören.

Bis dahin nehmen sich die Eisenbahner der Mauerreste an, die zum Treppenhaus des ersten Hochdahler Bahnhofs (1841) gehörten und die während des Baus der L 403 n gefunden wurden.

„Wir wissen jetzt, dass die Reste auf Bahngelände liegen“, sagt Kampschulte. Der Verein habe sich bereits Angebote zur Restaurierung eingeholt, damit die historischen Überbleibsel aufbereitet, konserviert und mit entsprechenden Hinweisschildern versehen werden können.

„Würden wir auf der anderen Seite der Bahnunterführung anfangen zu buddeln, würden wir auf Mauern des ehemaligen Gebäudes für die Dampfmaschine stoßen“, erläutert Kampschulte. Mit deren Hilfe und dem Einsatz von Seilwinden wurden die Züge auf der steilen Strecke nach Hochdahl bis 1912 unterstützt.

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