Umwelt: Zwei Ahornbäume, eine Posse

Die Politiker scheitern mit dem Versuch, die Schuldfrage der gefällten Ahornbäume vor der Grundschule Millrath zu lösen.

Hochdahl. Politische Diskussionen können zäh sein. Vor allem, wenn es um „Wahrheit“ und „Schuld“ geht. Ganz schwierig wird es, wenn Vergangenheit aufgearbeitet wird. Am Mittwoch im Planungsausschuss gab es eine Kostprobe der Diskussionskultur Erkraths: Es ging um die gefällten Ahornbäume an der Grundschule Millrath, eine Photovoltaikanlage und um Fragen: Warum wurden die Bäume gefällt? Und wer hat das zu verantworten?

Aus Sicht der Parteien ist eines klar: „Wir haben damit nichts zu tun. Das waren andere.“ Doch was war eigentlich passiert? Die Grünen hatten sich dafür starkgemacht, Haushaltsmittel für eine Solaranlage bereitzustellen. Die Verwaltung schlug daraufhin die Grundschule Millrath vor. Dort standen jedoch die Ahornbäume so nah am Schulgebäude, dass sie Schatten auf das Dach warfen.

Um die Solaranlage effizient betreiben zu können, mussten die Bäume weg — so die Einschätzung der Verwaltung. Da die Verantwortlichen im Rathaus aber weder die Parteien noch die Schulleitung informierten, wurden diese durch die Fällung vor vollendete Tatsachen gestellt.

Laut FDP waren die Grünen aber doch mit im Boot, seien sogar als einzige bei der Ortsbesichtigung dabei gewesen. „Es kann doch nicht sein, dass wir sonst über jeden kranken Baum diskutieren müssen, aber dort werden gesunde Bäume ohne Beschluss gefällt“, sagte Rolf Steuber.

Davon kann laut Grünen-Ratsherr Peter Knitsch keine Rede sein. Die Fällung sei allein der Verwaltung anzulasten, und auch die Ortsbesichtigung sei keine im eigentlichen Sinne gewesen: „Wir haben uns das alleine angeguckt. Das hätte jede andere Partei auch machen können.“

Dann sprachen auch Mitglieder von SPD, CDU sowie BmU, um wahlweise Grüne oder Verwaltung zu attackieren. Diese gab in Person des Beigeordneten Fabian Schmidt Fehler in der Informationspolitik zu.

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