Übungssache „Wasser marsch“

Die Freiwillige Feuerwehr probte auf Gut Clef in Trills den Ernstfall eines brennenden Reitstalls.

Hochdahl. Ohne Übung keine Routine. Und gerade die ist für die Freiwillige Feuerwehr im Ernstfall wichtig. Deshalb werden denkbare Szenarien regelmäßig geübt. So auch am Donnerstagabend am Gut Clef in Trills.

Simuliert wird der Vollbrand einer Reiterhalle. Brandoberinspektor Thomas Heil ist bereits am Einsatzort und hat die Scheune für die Übung entsprechend präpariert. Für eine möglichst realistische Rauchentwicklung sorgt eine Nebelmaschine, wie sie vorzugsweise in Diskotheken Verwendung findet.

Der Löschzug III hat Verspätung, denn vor der Übung hat es noch einen echten Alarm gegeben, der sich jedoch schnell als Fehlalarm herausgestellt hat. Auch im realen Einsatz wäre Thomas Heil als Erster am Ort. Seine Aufgabe ist, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. „Zum Beispiel muss ich wissen, ob Personen vermisst werden und andere wichtige Informationen einholen“, sagt er.

Der Löschtrupp baut zuerst eine Wasserversorgung auf, doch an erster Stelle steht die Menschenrettung. Dafür gehen die Retter mit Atemschutzmasken ins Gebäude. In der Reiterhalle müssten nach den Menschen im Ernstfall die Tiere befreit werden. „Das ist für die Feuerwehrleute gefährlich und würde auch für die Tiere unnötigen Stress bedeuten. Deshalb bleiben die Pferde für die Übung heute im Stall“, sagt der Brandobermeister.

Zentrale Aufgabe für die 19 Einsatzkräfte ist es, möglichst schnell eine stabile Wasserversorgung aufzubauen und damit das Übergreifen des Brandes auf angrenzende Wohngebäude verhindern zu können. „Für die ersten zehn Minuten hat der Löschzug ausreichend Wasser in eigenen Tanks dabei“, sagt Einsatzleiter Heil, „doch dann muss eine Leitung zum Hydranten aufgebaut sein.“

Was einfach klingt, wird immer wieder durch parkende Autos oder andere Hindernisse erschwert. Heil: „Dann muss schnell ein anderer Hydrant gefunden werden.“ Innerhalb kurzer Zeit liegen die Schläuche, und der Wasseranschluss steht. Die Drehleiter ist in Position, und vom Scheunendach fließt das Wasser wie bei einem heftigen Regenguss herunter.

Heil: „Wir gehen aus zwei Richtungen gegen den Brand vor. Zum einen im Gebäude und zum anderen über die Drehleiter von oben.“ So heißt es dann auch schnell: „Das Feuer ist unter Kontrolle.“

Der nächste Schritt im Einsatz sieht vor, für bessere Sicht zu sorgen. „Bei so einer Rauchentwicklung haben wir eine Sichtweite von höchstens drei Zentimetern. Also müssen wir dafür sorgen, dass der Rauch schnell abzieht“, sagt Thomas Heil.

Zu diesem Zweck dreht sich ein Hochleistungsventilator. Bewohner und Nachbarn beobachten die Szenerie interessiert. Birgit Güldenberg ist von der Feuerwehr angesprochen worden, ob sie die Übung auf Gut Clef abhalten darf. „So wissen die Einsatzkräfte, wenn wirklich mal etwas sein sollte, wo die Angriffspunkte hier sind“, sagt sie pragmatisch.

Thomas Heil ist mit dem Verlauf der Übung zufrieden. Die Einsatzkräfte haben ihre Aufgabe gut bewältigt. Nach dem Aufräumen bespricht die Truppe den Verlauf der Übung bei Currywurst — und Wasser.

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