TimoCom: Bauen im Lego-Stil

Die europaweit agierende IT-Firma baut in rasantem Tempo ihr neues Bürogebäude an der Bessemer Straße.

Erkrath. Erkrath als einen europäischen Dreh-und Angelpunkt zu betiteln, vermag momentan eine durchaus gewagte Aussage zu sein. Doch allzu utopisch ist diese auch wieder nicht. Allemal gewinnt die Stadt im kommenden Jahr an Internationalität hinzu. Grund ist das europaweit agierende IT-Unternehmen TimoCom Soft- und Hardware, das voraussichtlich im August/September kommenden Jahres seinen neuen Unternehmenssitz an der Bessemer Straße gegenüber dem Neanderbad beziehen wird.

Mittlerweile stehen von dem 23,5 Millionen Euro teuren Bürokomplex schon die ersten vier von fünf Stockwerken. „Es ist unglaublich, wie schnell das Gebäude jetzt wächst“, sagt Unternehmensrepräsentant Marcel Frings (36): „Ende Mai haben wir hier noch unser Sommerfest gefeiert, und da war gerade mal das Fundament fertig.“

Elementiertes Bauen, das mit dem Zusammensetzen von vorgefertigten Modulen ein wenig an das Lego-Prinzip erinnert, heißt die Methode, mit dessen Hilfe es die Baufirma Goldbeck schafft, den Bau so zügig voranzutreiben.

Dem gegenüber stand jedoch eine lange Vorbereitungsphase. „Gut zwei Jahre haben sich die Verhandlungen mit der Stadt hingezogen, bis Ort und Zeitpunkt unseres Bauvorhabens feststanden“, sagt Frings. Unter anderem als problematisch entpuppte sich die geplante Bauhöhe. Erlaubt waren 20 Meter, der Bürokomplex mit seinen fünf Etagen ist jedoch auf 28 Meter ausgelegt, was die Stadt nach einer längeren Genehmigungsphase akzeptierte.

„Erst vergangene Woche haben wir wieder sechs neue Mitarbeiter eingestellt, und in Düsseldorf, unserem jetzigen Standort, mussten wir bereits ein weiteres Bürogebäude gut 500 Meter von unserem Hauptstandpunkt anmieten.“ Das Unternehmen expandiert, und daher brauche es auch reichlich Platz. Schließlich kümmern sich mehr als 350 Mitarbeiter aus 27 Nationen darum, dass Kunden aus 44 Ländern immer einen Ansprechpartner in ihrer Sprache haben. Diesen bietet Timocom täglich bis zu 300 000 internationale Fracht- und Laderaumangebote über eine Art Kapazitätenbörse an.

Wenn etwa ein Lastwagen aus Warschau seine Fracht in Erkrath abgeladen hat, kann der Spediteur den frei gewordenen Laderaum für die Rückfahrt in die Frachtbörse von TimoCom einstellen. Muss ein Unternehmer aus Hilden dann zufällig Waren nach Warschau oder in die nähere Umgebung bringen, nimmt er Kontakt zum Spediteur auf, der schickt seinen Lkw auf einen Umweg über Hilden und so fährt dieser nicht leer zurück.

Mit diesem Unternehmenskonzept erwirtschaftet TimoCom mittlerweile 48,2 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Doch die Stadt biete dem Unternehmen auch einiges: „Mit Erkrath haben wir einen tollen Standort gefunden, der genug Platz für einen ausreichend großen Bürokomplex bietet und dabei noch sehr verkehrsgünstig liegt“, sagt Frings. Gut sei auch, wenn alle Mitarbeiter in einem Gebäude gemeinsam arbeiteten. „Dass darüber hinaus noch gegenüber das Neanderbad liegt, ist in Hinblick auf die momentanen Temperaturen natürlich noch ein nettes Extra“, ergänzt er.

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