Stadt lotet Einsparpotenziale für das Feuerwehr-Gerätehaus aus

Das Ergebnis der Rechenaufgabe ist ernüchternd: Die Kosten lassen sich nur um rund 164 000 Euro reduzieren. 6,2 Millionen Euro bleiben.

Erkrath. Als die Politik in der Februar-Sitzung des Ausschusses für Feuerwehrangelegenheiten (AF) erfahren hatte, dass das Feuerwehr-Gerätehaus für den Löschzug Alt-Erkrath 6,4 Millionen Euro kosten soll (statt 2,9 Millionen wie in der Machbarkeitsstudie), war der Ärger groß. Die Verwaltung erklärte damals, von der Kostenberechnung des Planungsbüros genauso überrascht worden zu sein. Nun wurde ein wenig nachgebessert. Die Planer waren beauftragt worden, Einsparpotenziale zu prüfen und aufzulisten. Die Stadtverwaltung hat die Vorschläge ihrerseits geprüft und eine Auswahl getroffen. Daniela Winter, Fachgebietsleiterin Immobilienmanagement/Neubau, stellte den aktuellen Stand der Entwürfe sowie die neue Kostenberechnung inklusive Einsparungen im Ausschuss vor.

Demnach könnte man durch die Verwendung von Kunststoff- statt Aluminiumfenstern 25 000 Euro sparen, durch die Reduktion der Standards bei Tischlerarbeiten und Außenanlagen 20 000 beziehungsweise 77 980 Euro und durch den Verzicht auf die Lüftung der Küche 31 500 Euro. Würde man auf die Begrünung des Daches verzichten, ließen sich noch einmal 13 000 Euro abziehen.

Das sind nur die planungsspezifischen Kostenpunkte. Außerdem schlägt die Verwaltung vor, auf Video-Überwachung und Videosprechanlage zu verzichten und die Qualität des Grillplatzes abzusenken. Nach Summierung aller Einsparpotenziale und Kostenkonkretisierung ergäbe sich eine Gesamtersparnis von 164 148 Euro, so dass die Kosten bei dann 6 235 852 Euro lägen. Die Politik war ernüchtert. „Prozentual ist die Einsparung gering“, stellte Reinhard Knitsch (Grüne) fest. Er schlug vor, auf die zwei Betriebswohnungen im zweiten Obergeschoss zu verzichten, doch diese sind ein ausdrücklicher Wunsch der Verwaltung, um die Schutzziele zu erreichen. „Das wäre an der falschen Stelle gespart“, stellte der Technische Beigeordnete Fabian Schmidt klar.

Peter Urban (SPD) fand andererseits, dass der Verzicht auf ein Gründach „an der falschen Stelle gespart“ wäre. „Wir haben doch gerade erst im Umweltausschuss über das Insektensterben gesprochen“, erinnerte Urban. Wenn sogar jede Verkehrsinsel zur Wildblumenwiese werden solle, dann könnte ein begrüntes Feuerwehrdach auch einen Beitrag zum Insektenschutz leisten.

Darauf konnten sich alle einigen, denn „Sparen macht den Kohl auch nicht mehr fett“, wie Wolfgang Jöbges (CDU) bemerkte. Mit dem Verweis, dass Wirtschaftlichkeit besser sei als übertriebene Sparsamkeit, nickte der Ausschuss die neue Kostenrechnung mehrheitlich (bei zwei Gegenstimmen der Grünen) ab.

Die Ausschreibungen für das Gerätehaus können damit starten, und der Baubeginn ist für das vierte Quartal 2018 vorgesehen. Etwas länger dauert es beim Neubau der Hauptwache in Hochdahl: Dort ist wegen des Auftragsvolumens eine europaweite Ausschreibung vorgeschrieben. Das Immobilienbüro Ernst & Young empfiehlt eine Generalunternehmer-Vergabe in Kombination mit Einzelplanung.

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