Samtpfoten im Rampenlicht

Eine internationale Katzenausstellung lockt Liebhaber und Fans ins Bürgerhaus Hochdahl.

Samtpfoten im Rampenlicht
Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Es ist erstaunlich ruhig im Bürgerhaus Hochdahl. Kein Miauen, kein Fauchen, nur leise Menschen-Gespräche in verschiedenen Sprachen. Der Saal ist bis auf den letzten Meter vollgestellt mit Tischreihen, auf denen große, oben abgedeckte Käfige stehen. Da drin ruhen und schlafen die Protagonisten des Wochenendes: hunderte große und kleine Katzen aller Farben und Rassen. Herrchen und Frauchen sitzen zwischen den Tischreihen, leisten ihren Stubentigern seelischen Beistand und warten, dass sie aufgerufen werden.

Die Internationale Katzenausstellung des Züchtervereins „Universal Cat Club“ (UCC) ist ein offizieller Schönheitswettbewerb der „World Cat Federation“ (WCF). Es herrschen strenge Regeln. Katzen konkurrieren unterteilt nach Rasse, Geschlecht und Alter um diverse Titel wie „Best in Show“, „Best of Best“, Best over All“ oder „Best of Day“. In jeder Kategorie können Pokale und Preise gewonnen werden, die Besten qualifizieren sich für die weiteren Runden und können schließlich das ganze Turnier gewinnen. Nur eine kann „die Beste“ sein. Zusätzlich können Punkte für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft erworben werden.

„Es ist ein weites Feld und die Regeln sind komplex“, geben auch die Züchterinnen Martina Sieczkarek und Elisabeth Reinhard zu. Sie treten unter anderem mit ihren Katzen Marie (Heilige Birma) und Diamond (Maine Coon) an. Es ist gar nicht so einfach, die beiden dazu zu bewegen, für ein Foto in die Kamera zu schauen, denn Katzen haben bekanntlich ihren eigenen Kopf. „Zwei Mädels sind genauso schlimm wie zwei Kater“, sagt Elisabeth Reinhard und lacht. Diamonds vollständiger Name lautet eigentlich „Diamond of Sleepy Blue“. Jeder Züchter muss einen sogenannten Zwingernamen beim Weltverband registrieren lassen. Die Rufnamen der Fellnasen richtet sich nach dem Alphabet, dazu kommt der Zwingername.

Wer möchte, hat jeden Monat die Gelegenheit, irgendwo in Deutschland an einem Wettbewerb teilzunehmen. Allein der Verein UCC aus Düren veranstaltet sechs bis acht Ausstellungen pro Jahr. „Wir sind der einzige WCF-Verein, der so viele Ausstellungen macht“, erklärt Co-Vorsitzende und Zuchtwartin Ingrid Pfeiffer. Die Gemeinschaft ist international. „Wir sind kein Verein, das ist eine große Familie“, sagt Pfeiffer nicht ohne Stolz.

Am späten Nachmittag versammelt sie die Jury auf der Bühne. UCC-Vorsitzender Hubert Pfeiffer ruft die Käfignummern auf, die sich der Jury vorstellen sollen. Schließlich wird der kastrierte Kater Flic von Clenston, ein Orientalisch Kurzhaar von Sarah Hennig, zum „Best of Show“ in seiner Klasse gekürt. Ingrid Pfeiffer ist zufrieden. „Wir hätten nicht mit so vielen Teilnehmern und Besuchern gerechnet“. Im nächsten Jahr wolle man zurückkehren.

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