Rotes Kreuz befürchtet finanziellen Engpass

Die Miete im neuen Domizil ist hoch. Altkleidersammlungen als Einnahmequelle fallen weg.

Rotes Kreuz befürchtet finanziellen Engpass
Foto: von Erichsen/dpa

Erkrath. Der Ortsverein Erkrath des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat in seiner Hauptversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Auf dem Programm im neuen Vereinsheim in Unterfeldhaus standen außerdem der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden, der Bericht der Bereitschaftsleitung und der Bericht des Schatzmeisters.

Eine unschöne Überraschung führte allerdings zu einer Sitzungsunterbrechung: Nach dem ausführlichen Kassenbericht sollte eigentlich der Vorstand entlastet werden. Doch es stellte sich heraus, dass weder ein Kassenprüfer anwesend war, noch der Prüfbericht schriftlich vorlag.

In einer Sitzungsunterbrechung entschied man sich, die Vorstandswahlen wie geplant durchzuziehen, ohne dass jedoch der alte Vorstand entlastet wird. Gerd Pahnke ließ sich daraufhin entgegen aller Ankündigungen erneut zum Vorsitzenden wählen. Sein Stellvertreter bleibt Apotheker Klaus Sauerwein. Neuer Schatzmeister wird Peter Höptner. Nils Springer übernimmt die Leitung des Bereitschaftsdienstes von Sebastian Lautenschläger, der wegen seines Studiums keine Zeit mehr für diese ehrenamtliche Tätigkeit hat. Wie Vorsitzender Gerd Pahnke in seinem Rechenschaftsbericht zusammenfasste, habe das Rote Kreuz in den vergangenen drei Jahren viel erreicht. Nachdem der Verein gerade erst von Alt-Erkrath nach Hochdahl umgezogen war, mussten die Vereinsmitglieder die Fahrzeughalle im ehemaligen Aparam-Gebäude an der Hildener Straße schon wieder räumen, weil dort das „Forum Erkrath“ entstehen soll.

Also gab der Verein auch die Vereinsräume gleich gegenüber auf, und fand ein neues Domizil an der Heinrich-Hertz-Straße in Unterfeldhaus. Gerd Pahnke gab zu Bedenken, dass die Miete dort nun um 1000 Euro höher sei als am alten Vereinssitz. Das ist nicht ohne Bedeutung, denn womöglich muss das Rote Kreuz künftig mit einer Finanzierungslücke rechnen.

Im Dezember vergangenen Jahres hat das Rote Kreuz im Beisein von Bürgermeister Christoph Schultz und des Landtagsabgeordneten Christian Untrieser einen neuen Rettungswagen (RTW) in Betrieb genommen. Er ersetzt den alten RTW, der für immerhin noch 6400 Euro verkauft werden konnte. Für die Bereitschaftsleitung wurden außerdem ein neues Mehrzweckfahrzeug angeschafft und der alte VW-Bulli für 8500 Euro verkauft. Gerd Pahnke betonte, dass aufgrund begrenzter Mittel nur noch hospitierende Fahrten im Dienste der Feuerwehr möglich seien, die aber wichtig seien, damit die Einsatzkräfte nicht aus der Übung kämen.

Die wichtigste Einnahmequelle für den Verein sei indes die Altkleidersammlung. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sie in diesem Jahr einmalig rund 25 000 Euro einbringen wird. Im vergangenen Jahr waren es 9000 Euro. Mit Sorge blicken die Helfer nun auf das Jahr 2020, wenn im Zuge des neuen Abfallentsorgungsplans die Altkleidersammlung für alle gewerblichen Anbieter geöffnet werden soll. „Dann haben wir keine Möglichkeit mehr, Geld zu verdienen und können die Miete nicht mehr bezahlen“, fürchtet Wolfgang Cüppers.

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