Planetarium: Der Sternenhimmel verblasst

Im Stellarium müssen neue Projektoren eingebaut werden. Die kosten 120 000 Euro.

Hochdahl. Noch funktionieren sie, die sechs Projektoren im Planetarium der Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl (SNH). Zurückgelehnt in einem der 60 bequemen Kinosessel können Besucher dort nicht nur ins Weltall blicken, zum Mond oder Mars reisen und ganz nah an die Sonne heran fliegen — sie können auch abtauchen in die Unterwasserwelten der Erdmeere und Quastenflosser von unten beobachten.

Möglich machen das Programme, die mit Hilfe von sechs Projektoren an die kuppelartige Leinwand gespielt werden. Doch die Beamer sind alt. Es müssen neue her, und die kosten 120 000 Euro, wie der erste Vorsitzende, Peter Richter, gestern sagte. Die Zuschüsse von etwa 35 000 Euro, die die Stadt jedes Jahr in den Verein steckt, reichen da nicht aus.

Auch deshalb war es dem Verein wichtig, den Qualitätsstempel des Gütesiegelverbundes Weiterbildung zu bekommen, damit das Land NRW weiterhin jährlich rund 12 000 Euro zuschießt.

„Es war nicht leicht, dieses Gütesiegel zu bekommen“, sagt Hendrik Foth, zweiter Vereinsvorsitzender des Stellariums. „Wir mussten alle Betriebsabläufe genau dokumentieren und unser Management auf den Prüfstand stellen.“ Jetzt ist die Sternwarte Erkrath die einzige in Deutschland mit diesem Gütesiegel und gilt als Volksbildungszentrum für Weltraumkunde (VfW).

Kriterien, die überprüft und für gut befunden wurden, sind unter anderem die Zufriedenheit der Kursteilnehmer und die Ausrichtung der Kursangebote am gesellschaftlichen Bedarf. Damit gilt der Betreibervertrag zwischen Trägerverein und Stadt für weitere drei Jahre.

Zeit, um mit einem neuen Programm zu starten. Ein Höhepunkt sei in diesem Jahr, so Dozent Thomas Presper, dass der Mars gut zu sehen sei. „Alle zwei Jahre ist uns der Rote Planet besonders nah. 2012 ist so ein Jahr, deshalb nehmen wir den Mars im nächsten Trimester in den Blickpunkt.“ Im Planetarium wird es dazu am 5. Februar eine 60-minütige Präsentation geben.

Eine weitere Besonderheit des Jahres sei der Venusdurchgang am 6. Juni. Dazu wird am 24. Mai im Planetarium erläutert, wie es zu diesem Himmelsschauspiel, bei dem die Venus vor der Sonne entlang wandert, kommt. Ein seltenes Ereignis, das erst 2117 wieder zu sehen sein wird.

Neben den Angeboten im Planetarium widmet sich der Verein in seinen Kursen besonders der Jugend. „Wir haben viele junge Mitglieder und Kursteilnehmer“, sagt Peter Richter. „Das liegt aber auch daran, dass unser Programm auf Jugendliche ausgerichtet ist.“

Ob im Astronomieclub oder dem Computerclub — oft entwickeln sich hieraus auch „Jugend forscht“-Projekte, sagte Richter. Die Kurse seien eine gute und kreative Ergänzung zum Schulunterricht, wo Themen oft nur angerissen würden, manche Schüler aber ein spezielles Interesse hätten.

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