Papier wird nur noch bündelweise abgeholt

Müllberge rund um die Standorte der Papiercontainer sind Verwaltung und Bürgern ein Dorn im Auge. Jetzt sollen die Container ganz weg.

Papier wird nur noch bündelweise abgeholt
Foto: Bauer

Erkrath. Eigentlich war der Leistungskatalog für die Ausschreibung der Abfallentsorgung zum 1. Januar 2020 bereits im vergangenen September diskutiert worden. Damals hatten die Politiker erreicht, dass umstrittene Punkte aus der Liste mit 18 Änderungswünschen der Verwaltung wieder gestrichen wurde. So sollten die Papiercontainer entgegen dem Plan der Verwaltung erhalten bleiben und die Restmülltonnen sollten keine Transponder-Chips bekommen.

Rolf Steuber, FDP

Doch in der Zwischenzeit, am 7. März, fand im Bürgerhaus eine Bürgerinformationsveranstaltung statt. Dort habe sich abgezeichnet, dass die rund 20 teilnehmenden Bürger der Transponder-Ausstattung positiv gegenüber stünden, berichtet die Verwaltung. Sie hat nun diese Veranstaltung zum Anlass genommen, dem Planungsausschuss einige strittige Punkte erneut zur Abstimmung vorzulegen. Rolf Steuber (FDP) kritisierte: „Wir haben im September lang und breit geredet. Man kann doch nicht mit Verweis auf nur 20 Bürger alles wieder umschmeißen, nur, weil es der Verwaltung nicht gefällt“.

Die Punkte im Einzelnen: Abschaffung der Papiercontainer: Die CDU-Fraktion gehörte zu denen, die gegen die Abschaffung waren. Doch sowohl Marc Hildebrand als auch Regina Wedding räumten nun ein, dass die Container tatsächlich Anziehungspunkte für wilde Müllkippen seien. Der Verzicht auf die Papiercontainer wurde bei drei Gegenstimmen (Grüne und Rolf Steuber) beschlossen. Die Abholung von Papierbündeln bleibt auch in Zukunft bestehen.

Die Verwaltung verwies bei den Transponder-Chips darauf, dass ohne diese Technik, mit der die Tonnen geortet werden können, keine Qualitätsüberprüfung der Abfallentsorgung möglich sei. Die Politik war gespalten, blieb aber letztendlich knapp mit sieben zu sechs Stimmen bei ihrer Entscheidung gegen die Transponder.

Angesichts der vermeidbaren Kostensteigerung nahm die Politik ihren Wunsch nach einer jährlichen Reinigung aller Restmüllbehälter zurück. Es sollen nur die Vierrad-Behälter sowie die Bio-Tonnen gereinigt werden. Die Zweirad-Restmülltonnen verschmutzen wegen der Benutzung von Müllbeuteln nicht so stark.

„Deckel im Deckel“ bezeichnet kleine Klappen, mit denen freistehende Vierrad-Container leichter von Hand zu öffnen sind. Die Anschaffung für 50 Prozent der Vierrad-Restmüll- und Papier-Container wurde beschlossen, die Schwerkraftschlösser als unnötig abgelehnt. Trotz eines Appells des DRK-Ortsvereins, die Altkleidersammlung sei für sie Existenzgrundlage, entschied sich die Politik für den von der Verwaltung vorgeschlagenen Kompromiss: Die Stadt sammelt nicht mehr tragbare Textilreste selbst in Behältern an den Glascontainer-Standorten ein. Das zusätzliche Aufstellen von Sammelboxen für Altkleider soll allen karitativen Einrichtungen erlaubt werden.

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