Müll-Kontrolle hat Grenzen

Ein Politiker kritisiert, dass die Verwaltung nur begrenzt gegen die Verursacher wilder Kippen vorgeht.

Erkrath. Container-Standorte für Altpapier und -glas sind selten schöne Anblicke. Oft genug quellen sie über, und alles, was nicht mehr hineinpasst, wird einfach drum herum abgestellt. Das ist in Hochdahl nicht anders als in Mettmann oder Langenfeld.

Aus Sicht der BmU ist die Situation in Erkrath, insbesondere in Trills, aber sehr wohl schlimmer als anderswo. „Obwohl Maßnahmen wie etwa die Verstärkung des Ordnungsdienstes eingeführt wurden, kann ich keine ausreichende Wirkung auf das Verhalten einiger Zeitgenossen feststellen“, sagt Fraktionschef Bernhard Osterwind. „Es fehlen einfach die Effekte.“

Als Beispiel nennt er einen Fall aus dem Sommer 2010, als in Trills drei Frauen damit beschäftigt waren, gleich mehrere Müllsäcke aus ihren beiden Fahrzeugen zu zerren. „Und das, obwohl die Container randvoll waren.“ Ein Trillser Bürger, der die Aktion beobachtet hatte, notierte die Kennzeichen und meldete den Vorfall der Stadt. Doch nichts sei passiert.

Selbst als sich der inzwischen eingeschaltete BmU-Chef ans Rathaus gewandt habe („Ich erwarte, dass dieser Beschwerde nachgegangen wird und Konsequenzen gezogen werden. Dem Ordnungsamt trage ich an, die Container-Standorte besonders zu beobachten“), sei nicht mal ein Anhörungsbogen an die Kfz-Halter geschickt worden.

„Natürlich ist der Fall bei uns angekommen“, sagt Abfallberaterin Helga Willmes. „Da der besagte Müll aber schon nachmittags wieder weg war, haben wir davon abgesehen, weitere Schritte einzuleiten. Schließlich kostet so etwas Zeit und Personal. Höchstwahrscheinlich ist er sogar von den Verursachern selbst wieder abgeholt worden. Ergo hat bei den Leuten wohl allein die Aufregung, die ihre Aktion hervorrief, für einen Lerneffekt gesorgt.“

Was die Kontrolle der Container durch den Ordnungsdienst angeht, sagt Bürgermeister Arno Werner, dass die vier Außendienstler vorrangig andere Aufgaben haben.

Dazu gehöre zunächst die Präsenz an den neuralgischen Punkten, nicht aber das Beaufsichtigen der Müllbehälter. „Natürlich teilt der Ordnungsdienst uns mit, wenn’s irgendwo ganz schlimm aussieht“, sagt Helga Willmes. „Und in diesen Fällen schreiten wir auch sofort ein.“

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