Kaffeeröster Selcuk Karademir erwirbt eine eigene Plantage

Der 43-Jährige ist in Hochdahl aufgewachsen und hat große Pläne. Er erntet demnächst in der Dominikanischen Republik Kaffeebohnen.

Kaffeeröster Selcuk Karademir erwirbt eine eigene Plantage
Foto: Stephan Köhlen

Erkrath/Haan. Selcuk Karademir hat eine besondere Leidenschaft: Kaffee. Seit vier Jahre betreibt er in Haan das Café Karabusta im Haus Kaiserstraße 67, bietet dort verschiedene Kaffee-Sorten an und röstet seine Bohnen selber. Dazu hat er sich eine entsprechende Maschine in den Laden gestellt.

Und weil ihm das als Besonderheit noch nicht reicht, setzt er noch einen oben drauf: Der 43-Jährige erntet demnächst in der Dominikanischen Republik Kaffeebohnen in seiner eigenen Plantage. Noch individueller geht es nicht.

„Ich wollte etwas machen, was sonst keiner hat“, sagt Karademir, der in Hochdahl aufgewachsen ist, aber mit seiner Frau, seinem dreijährigen Sohn und seiner sechsjährigen Tochter inzwischen in Mettmann lebt. Da kam ihm vor einigen Monaten das Angebot eines langjährigen Freundes gerade recht. „Er fragte mich, ob ich nicht Teilhaber an einer Kaffee-Plantage im Norden der Dominikanischen Republik werden möchte“, erzählt Karademir. Erst habe er seinen Freund für verrückt erklärt, doch dann habe er ziemlich schnell zugesagt. Im Januar wurde der Kaufvertrag unterschrieben — ohne dass Karademir das rund elf Hektar große Gelände bereits mit eigenen Augen gesehen hätte. Das will er nach Möglichkeit im Sommer nachholen. Das Gelände liegt im Landesinneren, nicht gerade in einer Touristenhochburg. Bis zur nächsten Siedlung sind es 13 Kilometer, 30 Kilometer bis zum Meer. Auch auf der Plantage selber kann der gelernte Barista, der schon erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen hat, nicht auf Luxus hoffen. Als Unterkunft dienen nur ein paar Holzbaracken, alt und renovierungsbedürftig, denn die Farm mit dem klangvollen Namen „Finca Fuente Vieja“, die lange in Familienbesitz war, wurde schon vor vielen Jahren aufgegeben. Jetzt soll neuer Schwung in die Plantage kommen. Dazu werden auch zusätzliche Kaffeepflanzen der Sorte Arabica gesetzt. Bis Selcuk Karademir seine ersten eigenen Kaffeekirschen pflücken, die Bohnen daraus rösten und aus dem Pulver Kaffee brühen kann, muss er sich noch gedulden. Erst im Sommer 2019 wollen er und seine Partner ihre erste Ernte einfahren. Und: „Den Kaffee wird es nur zu ganz bestimmten Anlässen im Ausschank geben“, kündigt Karademir an.

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