Jugend rettet Menschen in Seenot

Verein erhält jetzt auch Unterstützung von örtliche Händlern aus Erkrath.

Jugend rettet Menschen in Seenot
Foto: Jugend rettet

Erkrath. Vier Rettungsmissionen hat Jugend rettet im Mittelmeer bereits absolviert und dabei zahlreichen Menschen das Leben gerettet. Die Buchhandlung Weber unterstützt das Engagement mit ihrer aktuellen Aufrundungsaktion.

Allein beim letzten Einsatz, der nur knapp eine Woche dauerte, rettete der hauptsächlich von Studenten organisierte Verein „Jugend rettet“ mit seinem Schiff „Iuventa“ 1.454 in Seenot geratene Flüchtlinge vor dem Ertrinken — unter ihnen viele schwangerer Frauen und Kinder.

Das Engagement der ehrenamtlichen jungen Leute beeindruckte auch Sara Willwerth und ihr Team von der Buchhandlung Weber. Der Erlös der aktuellen Aufrundungsaktion soll daher diesmal Jugend rettet zugute kommen. Kunden können ihr Wechselgeld — oder gerne auch eine größere Spende — in die an der Kasse stehende Spar-Katze einwerfen und sicher sein, dass jeder Cent dem guten Zweck zugutekommt.

Anna Bartz, Erkrather und Bonner Botschafterin von Jugend rettet, freut sich über die Unterstützung und traf sich zum Auftakt der Sammelaktion mit Sara Willwerth in deren Buchhandlung. Nur wenige Tage später hat sich die engagierte junge Frau selbst auf den Weg nach Malta gemacht, wo die „Iuventa“ in ihrem Heimathafen derzeit routinemäßig gewartet und auf den nächsten Crew-Wechsel vorbereitet wird. „Meine genauen Aufgaben vor Ort stehen noch nicht fest“, erklärt Bartz: „Ich fahre jetzt erst einmal zum Crew-Wechsel nach Malta. Wenn es aktuell mit der Mission nicht klappen sollte, fahre ich bei einer späteren Mission mit.“ Alle Besatzungsmitglieder — von den Maschinisten über Sanitäter und Krankenschwestern bis zu Ärzten und Kapitän — arbeiten rein ehrenamtlich. Seit der Überführung von Emden nach Malta im Juli hat Jugend rettet bereits diverse Einsätze in Kooperation mit den Organisationen LifeBoat, Proactiva und MOAS (Migrant Offshore Aid Station) durchgeführt und zahlreiche Menschen auf ihrem Schiff aufgenommen und erstversorgt. „Wir wollen nicht länger untätig zusehen, wie Menschen an Europas Außengrenzen im Mittelmeer sterben“, erklärt Bartz das Engagement der Organisation: „Mit unseren Rettungsmissionen wollen wir deutlich machen, dass jeder einen Beitrag leisten kann, so etwas zu verhindern.“

Doch trotz alle ehrenamtlichen Engagement — ein staatliches Seenotrettungsprogramm ist unerlässlich.

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