Jonges verraten die kleinen Geheimnisse der Denkmäler

Der Heimatverein stellt ein Buch vor, in dem Geschichte und Geschichten von zwölf Gedenkstätten erzählt werden.

Erkrath. „Es soll keiner glauben, so ein Denkmal stünde einfach so da. Die meisten in Erkrath haben wir gebaut, vom Fundament bis ganz nach oben“, stellte Alfred Niek klar, „Baas“ und damit Vorsitzender der Ercroder Jonges. Was genau es mit Figuren und Skulpturen am Wegesrand auf sich hat, das erklärt nun ein bebildertes Heftchen mit dem Titel „Die Ercroder Jonges und die Denkmäler“. Es wurde vor rund 20 Vereinsmitgliedern im Kaiserhof vorgestellt.

Die Vorstellung wurde zur Plauderstunde mit dem Unterbacher Original Alfred Niek, die die Zuhörer bei Sekt und Orangensaft genossen. „Es haben ganz viele Leute mitgeholfen bei den Denkmälern — und diese Geschichten wollten wir mal erzählen“, sagte Niek.

So erfahren die Leser von den Anstrengungen, die nötig waren, um die Betonfigur der Maria im Tal an den Wanderweg zu stellen — und von dem Weihwasser, das auf dem Weg durch den Wald bis zur Segnung fast ganz verschüttet wurde. Niek lächelte, als Sitta Köppen vom Verein die Geschichte vorlas. Für den zur Maria gehörigen Josef musste erst ein Grundstückseigentümer überzeugt werden, dass es sich um ein Kunstwerk handelte und nicht um etwas, was zur Dekoration in den Garten kommt. Die Künstlerin Mariele Koschmieder half bei der Argumentation.

Besonders am Herzen liegt Niek die Statue des Neandertalers in der Nähe des Museums. Dass diese Figur weichen sollte, weil sie nicht mehr den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht, wollte ihm nicht gefallen: „Da sind Millionen dran fotografiert worden. Also haben wir das Ding gerettet.“ Restauriert und mit einer Bronzetafel versehen lässt sich die Skulptur jetzt weiter fotografieren.

Ebenso wie die steinernen Mahnmale hat das Buch viele Helfer gebraucht, bis es fertig wurde. Sitta Köppen hat die Texte bearbeitet, Heinz Fassbender hat sich um die vielen Fotos gekümmert. Für einen Lageplan von Erkrath wollte die Kreisverwaltung eine Gebühr erheben, aber die Vereinsmitglieder haben einfach für eine eigene Karte gesorgt: „Ich war technische Zeichnerin“, sagte Köppen.

Niek zeigte sich zuversichtlich, dass das Büchlein gut ankommt: „Die Lück sagen jetzt: ,Ham 'se en schönes Buch gemacht, da können mer gut drin läse’.“ Das wäre dann die gewünschte Resonanz.

Besucherin Ilse Stegbauer gefiel die Idee: „Aus den Heften ,Unser Dorp’ muss man sich die einzelnen Geschichten extra heraussuchen. Hier sind sie alle zusammen. Eine schöne Sache“, sagte die 69-Jährige.

Nur eins wünschte sich der Baas: mehr tätiges Interesse von Jugendlichen. „Aber die sagen sich ,Och, da muss ich mit der Schipp arbeiten.’ Die wollen aber lieber was mit ihren Computern machen.“

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