Erkrath Hundertschaft beendet Massenschlägerei

Erkrath-Hochdahl. Vielfache Körperverletzung und Verdacht auf Landfriedensbruch — das ist die vorläufige Bilanz einer handfesten Auseinandersetzung von zwei verfeindeten libanesischen Großfamilien am Mittwoch Abend am Hochdahler Markt.

Erkrath: Hundertschaft beendet Massenschlägerei
Foto: Patrick Seeger/dpa

Angeblich soll die Massenschlägerei von einem banalen Streit um einen Parkplatz ausgelöst worden sein. „Die wirkliche Ursache war das sicher nicht. Zwischen den Familien gibt es schon länger Streit“, sagte gestern ein Polizeisprecher.

Die Kontrahenten seien größtenteils „stadt- und polizeibekannt“, wie ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. An dem Tumult beteiligt waren 40 bis 50 Personen, einige mit Knüppeln und Stangen bewaffnet, die aufeinander losgegangen sind. Die Polizei musste mit einer Hundertschaft anrücken, um den Tumult zu beenden. Die Polizisten setzten auch Pfefferspray bei diesem Einsatz ein. Drei Beamte und zwei Schläger wurden verletzt.

Angehörige einer der libanesischen Großfamilien sind laut Polizei „Supporter“ (Unterstützer) der berüchtigten Rockerbande „Hells Angels“, nach Angaben des Kreispolizei-Sprechers vermutlich des Chapters Goch im Kreis Kleve. Die Rocker waren wohl zu Hilfe gerufen worden — und mischten schließlich bei der Schlägerei mit.

„Wir haben zahlreiche Personalfeststellungen gemacht, die Ermittlungen laufen“, sagte der Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann. Es werde aber schwierig nachzuweisen, wer welche Tat begangen hat. Beim Eintreffen der Beamten verschwanden „etliche“ der Schläger.

Noch in der Nacht habe die Polizei verstärkt Präsenz gezeigt und die Zahl der Streifenfahrten deutlich erhöht, damit wieder Ruhe einkehrt. „Es gab keine weiteren Streitigkeiten“, versicherte der Sprecher.

Obwohl viele Mitglieder der beiden libanesischen Großfamilien polizeibekannt sind, habe man mit einem solchen Tumult nicht rechnen können, erklärte der Sprecher. Die Personen seien in der Vergangenheit mit anderen Delikten aufgefallen. „Das war nicht vorhersehbar, und es gibt auch keine Prävention“, so der Sprecher weiter.

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