Hundekot: Der einfache Griff zur Tüte

Nicht alle Hundehalter entfernen die Häufchen ihrer Vierbeiner. Insgesamt gibt es acht Spenderboxen im Stadtgebiet; im Oktober 2007 wurde die erste aufgehängt. Ob ein Hundehalter die Boxen nutzt oder nicht — die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner müssen sie entfernen.

Erkrath. Dreimal am Tag ist es soweit: Zeit zum Gassi gehen. Die Schuhe werden angezogen, dem Vierbeiner Halsband und Leine angelegt. Beim Spaziergang stehen nicht nur Bewegung und Sozialkontakte des Hundes im Vordergrund. Wenn der beste Freund des Menschen mal muss, dann ist ein Wald von Nöten — oder zumindest eine Grünfläche.

Für Angelika Pulm gehört der Spaziergang mit „Katie“ zum Alltag. Seit beinahe zwei Jahrzehnten ist die Erkratherin Hundehalterin; im Januar stieß mit dem 14 Wochen alten Irish Soft Coated Wheaten Terrier ein neues Fellknäuel zur Familie.

Selbstverständlich ist für sie auch der Griff zur Tüte, wenn die vierbeinige Begleitung ihr Geschäft erledigt hat. „Ich habe im vergangenen Jahr eine Spenderbox für Hundekot-Tüten in der Nähe unserer Wohnanlage aufgehängt“, sagt Pulm und zeigt auf ein orangefarbenes Kästchen, das an einem Laternenmast an der Schlüterstraße befestigt ist und dünne schwarze Plastiktüten enthält. Alle zwei bis drei Wochen füllt sie die Box neu auf. „Über die Hand gezogen, kann man den Hundekot mit den Tüten leicht aufnehmen und in den nächsten Mülleimer werfen“, sagt Pulm.

So leicht scheint das Prozedere jedoch nicht zu sein. „Besonders in den Grünanlagen und auf Wegens ins Grüne liegt immer wieder Hundekot. Manchmal ist die ganze Straße voll. Das ist eine Schweinerei, wenn man dort hineintritt“, ärgert sie sich. „Die Tüten bekommt man kostenlos von der Stadt — wenn alle Hundebesitzer diesen Service in Anspruch nehmen würden, wäre das Problem doch zu lösen. Manche denken, mit dem Bezahlen der Hundesteuer hätten sie einen Freifahrtschein erworben.“

Insgesamt gibt es acht Spenderboxen im Stadtgebiet; im Oktober 2007 wurde die erste aufgehängt. „Eine befindet sich in Unterfeldhaus, zwei in Alt-Erkrath und fünf in Hochdahl“, sagt Carsten Döhr vom Ordnungsamt. „Das waren auch mal mehr, aber sie sind mehrfach abgerissen worden“, weiß Gerritje Dornau, Amtsleiterin der Kämmerei.

Von den orangen Boxen, die rund 60 Euro kosteten, wurde mittlerweile auf Behälter aus Leichtmetall für knapp 90 Euro gewechselt. Bürger können neue Standorte für die Boxen bei der Kämmerei anregen. „An Spielplätzen hängen wir keine auf, da haben Hunde nichts zu suchen. Außerdem muss ein Mülleimer in der Nähe sein — sonst landen die Tüten oft im Gebüsch“, sagt Dornau.

Ob ein Hundehalter die Boxen nutzt oder nicht — die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner müssen sie entfernen. „Es nicht zu tun, ist ein Bußgeldtatbestand, der geahndet wird“, erklärt Döhr. Sehen Mitarbeiter des Ordnungsamts, dass sich ein Hundehalter nicht daran hält, droht ein Verwarngeld von 35 Euro oder ein Bußgeld.

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