Gunnar Greuel kämpft für ein Winterdorf

Der Erkrather träumt von einem Weihnachtsmarkt mit Eislaufbahn.

Gunnar Greuel kämpft für ein Winterdorf
Foto: Schwartz

Erkrath. Ganz simpel mit „nichts“ hat Bürgermeister Christoph Schultz im Frühjahr auf die Frage geantwortet, was denn an dem Gerücht dran sei, die Stadt würde die Idee, in der Adventszeit einen Weihnachtsmarkt mit Eislaufbahn zu errichten, nun selbst forcieren. Diese Vermutung hat nämlich Gunnar Greuel, der immer noch an seinem Traum festhält, eine Eislauffläche samt eines kleinen Weihnachtsdorfes auf den Platz an den Hochdahl Arcaden zu holen. Inzwischen seien die Fronten so verhärtet, dass der Bürgermeister die Korrespondenz mit ihm komplett abgebrochen habe, so Greuel.

Gunnar Greuel

Schon in den Vorjahren fanden sich nicht viele Interessenten, die sich über Bandenwerbung an der Refinanzierung des Projekts — an dem Greuel nichts verdienen will — beteiligen wollten. Statt jedoch aufzugeben, hat der ehemalige Industriekaufmann sich nicht nur mit der technischen und logistischen Machbarkeitsplanung beschäftigt, sondern auch weiter hin und her gerechnet, bis er eine Lösung zur Finanzierung gefunden zu haben schien: Über die Abschreibung bei einer mehrjährigen Werbebindung komme er auf erschwingliche Preise für Unternehmer, die Bandenwerbung schalten, ebenso wie für Gastronomen und Marktbeschicker, die ihre Waren im „Neanderthaler Winterdorf“ anbieten möchten.

Nur: Die Fläche auf dem Arcaden-Vorplatz allein reicht nicht aus, um einen Weihnachtsmarkt aufzubauen. Daher braucht Greuel auch den Hochdahler Markt. Den Wochenmarkt soll die Stadt dafür während der Vorweihnachtszeit auf den Sandheider Markt verlegen. Die Verwaltung lehnt eine solche Verlegung jedoch „sowohl aufgrund der Infrastruktur des Sandheider Marktes als auch bindender Verträge“ ab, schrieb ihm der Bürgermeister im Frühjahr.

Das wollte Greuel nicht hinnehmen, analysierte die Angebotsstruktur auf dem Wochenmarkt und führte Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch. Ergebnis: Eine Verlegung ist theoretisch möglich, sofern man die „Trödelmarktstände“, wie er sie nennt, ausschließe. „Markthändler mit Produkten, die aufgrund des akuten Bedarfs gekauft werden, haben keine nennenswerten Umsatzeinbußen zu befürchten.“

Fazit: „Ein guter Wochenmarkt muss ohne Hilfe irgendwelcher im direkten Umfeld angesiedelter Geschäftslokale lebensfähig sein, sonst ist er bezüglich des Warensortiments falsch aufgestellt.“ Beschicker, die aufgrund der zeitlich begrenzten Verlegung ihre Verträge kündigten, werden dann eben einer „Marktbereinigung zum Opfer fallen“.

Die Verwaltung sieht das anders. Sie verzichtet ungern auf die regelmäßig fließenden Gebühren der Händler. Ein attraktiver Weihnachtsmarkt in Hochdahl könnte Kaufkraft aus Alt-Erkrath abziehen und die Bahnstraße in der Adventszeit verwaisen lassen. Laut Greuel wurde im Herbst 2015 eine Parallelanfrage für eine Eislaufbahn in Alt-Erkrath gestellt.

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