Gemeinden feiern ein Bürgerfest

Vor vier Jahren haben Katholiken und Protestanten den Ökumenischen Kirchentag gefeiert. Jetzt gibt es eine Neuauflage.

Gemeinden feiern ein Bürgerfest
Foto: nm

Erkrath. Ihr Ziel, sich nicht hinter den eigenen (Kirchen)mauern zu verstecken, hatten sie vor vier Jahren mit einem bunten Bürgerfest erreicht. „Der erste Ökumenische Kirchentag vor vier Jahren war ein voller Erfolg“, erinnern sich Lutz Martini, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl und sein katholischer Kollege Christoph Biskupek.

Lutz Martini, Pfarrer

Dass es eine Wiederholung geben würde, stand daher schnell fest. Der immense Aufwand, der nötig war, um das Fest zu organisieren und zu stemmen, ließ dann aber erst einmal drei Jahre ins Land gehen, bis sie die Planungen wieder aufnahmen. „Jetzt sind wir im olympischen Rhythmus“, sagt Martini und freut sich, dass es den beiden Gemeinden gelungen ist, 2017 wieder mit ihren Kirchen auf den Markt zu gehen. „So erreichen wir auch Leute, die sonst nicht in die Kirche kommen“, nennt der Pfarrer einen wichtigen Punkt des Kirchentags, für den die Organisatoren das Thema „Trau dich!“ gewählt haben.

500 Jahre Reformation, 50 Jahre Ökumene in Hochdahl, 30 Jahre Haus der Kirchen — 2017 gibt es in der Tat viel zu feiern. Dass katholische und evangelische Gemeinde das gemeinsam tun, ist in Hochdahl selbstverständlicher als anderswo. „Wir leben hier in der dritten Generation guter Ökumene“, erinnert Martini an das schnelle Zusammenwachsen der Gemeinden vor gut 50 Jahren und den Bau des gemeinsamen Haus der Kirchen vor 30 Jahren. Auch Diakonin Doris Treiber betont die „schöne Harmonie“, die der Ökumene in Hochdahl weit mehr Gemeinsamkeiten ermöglicht als sonst üblich.

Rund 12 000 Euro wird der Kirchentag die Gemeinden kosten, schätzt Lutz Martini: „Das Geld versuchen wir über Spenden reinzukriegen, und wir bewerben uns bei entsprechenden Ausschreibungen.“ Teilweise stammen die Finanzierungskosten auch aus den Etats der Kirchengemeinden. Jedes Jahr sei so ein Fest daher nicht möglich, sagt Doris Treiber und betont: „Lieber alle paar Jahre — und dann mit anständigem Programm!“

Thematisch soll letzteres nämlich eine breite Altersspanne ganz unterschiedlicher Marktbesucher und keinesfalls nur die Gemeindemitglieder ansprechen. So aufgestellt verspricht der Kirchentag wieder ein buntes Fest mit vorwiegend „weltlichem Charakter“ zu werden, an dem sich viele Erkather Organisationen wie die Feuerwehr, Eine-Welt-Laden, Johanniter und Franziskus-Hospiz beteiligen.

Spielen, Basteln, Puzzeln, Singen und Theater beispielsweise stehen für die jüngsten Besucher ganztägig auf dem Programm. Auf die Jugend wartet unter anderem ein Kletterturm, ein Bobbycar-Rennen und ein Parcours von Amnesty International. Besucher jeden Alters können sich auf Handmassagen und einen „Reformations-Parcours“ freuen. Auf der Bühne wechseln sich musikalische Beiträge mit einer Talk-Runde und einer Theatervorstellung der Realschule Erkrath ab; im Haus der Kirchen können Interessierte an einem musikalischen Workshop und einer Lesung mit Jessica Burri teilnehmen. Und zwischendurch werden „Luther“ und zeitgenössisch gekleidete Marktleute auf dem Markt Naschwerk feilbieten. Die Gastronomen beteiligen sich mit Kirchentagsmenüs zum Preis von fünf Euro.

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