Gelungener Zoch freut Erkrather Narren

Am Samstag zogen die Jecken durch die Stadt . Für die nötige Sicherheit sorgten schwere Lastwagen.

Erkrath. Mit einem dreifachen „Erkrath Helau!“ grüßte das erste Prinzenpaar der Stadt, Heide I. und Franz I., von seinem Wagen die närrischen Untertanen. Der Erkrather Zoch eröffnete die heiße Phase der Session: den Straßenkarneval. In die ausgelassene Stimmung der Jecken mischte sich Erleichterung, denn beinahe hätte der Umzug ausfallen müssen. Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, eine Reaktion auf den Terroranschlag in Berlin, stellten die Letzten Hänger vor Herausforderungen. Am Ende konnte der Lindwurm die gewohnte Strecke ziehen, und die Karnevalisten sahen eine Weisheit bestätigt: Et hätt noch immer joot jejange.

Los ging das närrische Treiben um 11.11 Uhr mit dem Biwak der Letzten Hänger. Als Gäste grüßten das Prinzenpaar der Stadt Radevormwald, Prinz Ludovic I. und seine Prinzessin Denise I., mit der Vizepräsidentin des RBM, Martina Biesterfeld. Mit von der Partie waren auch der Karnevalsausschuss Unterbach mit seinem Prinzenpaar Rüdiger I. und Alex I. sowie dem Kinderprinzenpaar Linus I. und Tammy I. Musik gab es von den Ehrenmitgliedern der Hänger „The Circle“.

Die verschärften Sicherheitsbedingungen hatten sich im Vorfeld zum Problem für die Veranstalter entwickelt. Letztlich half die Firma Stricker Baustoffe aus. Schwere Lkw sorgten für die Straßensperren rund um den Zugweg. Die Wagen als Sperren ermöglichten einen zügigen Auf- und Abbau an den elf Zugangsstraßen.

„Erkrath feiert dieses Jahr mit seinem schmucken Prinzenpaar“: Mit Heide I. und Franz I. gibt zum um ersten Mal ein Erkrather Prinzenpaar, seit der Kommunalreform. Vom Gesellschaftswagen der Letzten Hänger verteilten sie fleißig Kamelle. Das Kinderprinzenpaar Johanna I. und Jonas I. war auch mit von der Partie. Es wurde von der Großen Erkrather KG gekürt.

Die Feuerwehr widmete ihren Wagen Bürgermeister Schulz mit dem Spruch „Tierisch unser Bürgermeister, nichts ist ihm einerlei — immer mittendrin und mit dem Herzen dabei“. Passend dazu hatten sie sich als Zootiere verkleidet. Die IG Erkrath fuhr unter dem Motto „Gemeinsam handeln — gemeinsam stark“. Der dazu von Künstler Ralf Buchholz gestaltete Wagen griff Themen wie das Projekt „Soziale Stadt“, den Grand Départ und den Neubau der Feuerwache auf. Die Grünen nutzten den Zug, um auf „Plastikwahn im Ozean“ aufmerksam zu machen. Schon im Wahlkampfmodus präsentierten sich CDU und SPD. Als Köche verkleidete CDU-Mitglieder forderten „Frisches CDU-Gemüse statt abgestandener Kraft-Brühe“; die SPD nahm Bezug auf das Lutherjahr und verkündete „Hier stehen wir, wir können auch anders!“

Helau und Alaaf: Die Erkrather Jecken konnten sich über Besuch aus den Karnevals-Hauptstädten freuen. Jeweils zwei Gesellschaften aus Düsseldorf und Köln feierten zusammen. Mit dem „Ruhr Sound Orchester“ war außerdem ein Ensemble aus Essen zu Gast.

Der Zug umfasste 17 Mottowagen und 24 Fußgruppen. Drei Musikzüge versorgten die Jecken mit Liedern zum Singen und Schunkeln. Wie üblich versammelten sich die meisten Narren an der Bahnstraße.

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