Fachmesse berät junge Familien

Im katholischen Familienzentrum St. Johannes erhielten die Besucher Tipps und Informationen zu den „Frühen Hilfen“.

Fachmesse berät junge Familien
Foto: Ralph Matzerath

Erkrath. Wenn ein Kind geboren wird, steht das Leben Kopf. Die Eltern bekommen weniger Schlaf, haben weniger Zeit. Es stellen sich Fragen zur Ernährung, zum Schlafverhalten, zum Transport und zur gesunden sprachlichen und motorischen Entwicklung des Kindes. Vor fünf Jahren hat sich in Erkrath das Netzwerk „Frühe Hilfen“ gebildet, in dem viele Akteure der kindlichen Frühförderung mehrmals im Jahr zum Austausch zusammenkommen. Nun fand unter der Leitung des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM)die erste Fachmesse der „Frühen Hilfen“ im Familienzentrum St. Johannes statt.

Anbieter wie die NeanderDiakonie, das Jugendamt, der TSV Hochdahl oder das Kreisgesundheitsamt stellten sich vor und verteilten Informationsmaterial. So konnten erste Kontakte geknüpft werden, die eventuell einmal zu einem Betreuungsverhältnis und einem konkreten Beratungsgespräch führen. Die kleine Messe war gut besucht. „Wir wollten mit unserem Netzwerk nach außen treten und unsere Beziehungen verfestigen. Das hat sehr gut gefruchtet“, resümiert Karin Tost vom SKFM.

Der SKFM war auch mit einem eigenen Stand vertreten und stellte seine Offenen Eltern-Kind-Cafés sowie seine Familienhebammen- und Familienpaten-Vermittlung vor. Nebenan präsentierten Angelika Wegener und Almut Cohausz den Psychologischen Dienst der Stadt Erkrath.

Dieser berät bei Konflikten in der Kindeserziehung oder auch in der Pubertät, auch wenn das nicht mehr unter „Frühe Hilfen“ fällt, die sich auf Kinder von null bis drei Jahren konzentrieren. Angelika Wegener erklärte: „Wir führen auch Eltern-Kind-Interaktionsbeobachtungen durch.“ Die Beobachtung im „Spielzimmer“ gewähre gute Einblicke in die Familiensituation.

Auf der Fachmesse gab es aber auch ganz praktische Tipps, wie zur richtigen Zahnpflege (Kreisgesundheitsamt) oder zum Tragen eines Babys mit einem Tragetuch. Dies sei wegen der körperlichen Nähe auf jeden Fall dem Transport im Kinderwagen vorzuziehen, erklärte Trageberaterin Silke Eisheuer. Das Jugendamt warb für seine Kindertagespflege. Es muss nicht immer ein Kindergartenplatz sein, die Betreuung durch eine Tagespflegeperson kann speziell für Kinder unter drei Jahren viele Vorzüge haben. So ist sie sehr familiär geprägt und es kann besser auf das einzelne Kind eingegangen werden. Dadurch erfahren sie ein hohes Maß an Alltagsbildung und Sozialkompetenz. Während sich die Eltern informierten, war für die Unterhaltung ihrer Sprösslinge gut gesorgt.

Das Kinderschminken kam wie immer sehr gut an, zwei weibliche Clowns sorgten für Stimmung und Naturpädagoge Frank Gennes hatte eine interessante kleine Ausstellung zum Thema „Australien“ aufgebaut. So erfuhren die Kinder, dass der Seiden-Laubenvogel bevorzugt blaue Gegenstände sammelt, um die Weibchen zu beeindrucken, und dass Teebaumöl gegen Mückenstiche hilft. Eine gelungene Auftaktveranstaltung, die wiederholt werden sollte.

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