Eheschließung - Der Tipp für alle Ja-Sager

Standesbeamter Günter Bauske (57) besiegelt seit zehn Jahren Ehen. Er rät den Paaren, „miteinander im Gespräch zu bleiben“.

Erkrath. Die Auswahl an Möglichkeiten, in Erkrath den Bund fürs Leben zu schließen, ist beschränkt. Genauer gesagt, liegt die Zahl der Örtlichkeiten, wo sich Brautleute das Ja-Wort geben können, bei einer. Denn im gesamten Stadtgebiet steht lediglich das Trauzimmer im Rathaus in Alt-Erkrah für Eheschließungen zur Verfügung.

177 Ehen wurden dort im vergangenen Jahr geschlossen. „Das waren reine Eheschließungen“, sagt Günter Bauske, Sachgebietsleiter für das Standesamt. „Lebenspartnerschaften zählen wir separat.“ Davon gab es 2011 gerade einmal zwei. „Das verteilt sich gleichmäßig auf Frauen und Männer“, sagt Bauske.

Dass in Erkrath die Zahl der Lebenspartnerschaften von Schwulen und Lesben gering ist, erläutert der bestellte Standesbeamte mit der Nähe Erkraths zu Düsseldorf. „Dort ist die Zahl auf jeden Fall höher.“ Ob die Frauen und Männer die Anonymität der Großstadt oder deren Flair der Kleinstadt Erkrath vorziehen, kann Bauske nicht sagen. „Das weiß ich nicht.“

Seit zehn Jahren traut der 57-Jährige angehende Eheleute. Und hat festgestellt, dass die Frauen und Männer, die sich trauen, mit den Jahren im Durchschnitt älter geworden sind. „Früher haben die Menschen geheiratet, wenn sie Mitte 20 waren, jetzt liegt das Alter bei etwa 30“, sagt Bauske, der selbst seit „etlichen Jahren verheiratet ist“ und diesen Schritt auch heute noch empfehlen würde.

„Dadurch, dass ich selbst so lange verheiratet bin, habe ich den Paaren auch etwas sagen“, versichert er. 20 bis 25 Minuten dauert eine standesamtliche Trauung, die Rede des Standesbeamten inklusive. „Dafür nehme ich mir Zeit“, sagt Bauske. „Das mache ich nicht zwischen Tür und Angel.“

Vom „Bestellen eines Aufgebots“ spricht der Standesbeamte übrigens schon lange nicht mehr. „Dieser Begriff wurde bereits 1998 abgeschafft“, sagt Bauske. Stattdessen heißt es seitdem „Anmeldung zur Eheschließung“. „Das wurde aus der ehemaligen DDR übernommen“, sagt Bauske. Ihm gefällt diese Formulierung auch viel besser.

Nach wie vor müssen die Frauen und Männer, die den Bund fürs Leben schließen, im Standesamt vorstellig werden und eine Reihe von Papieren mitbringen. „Daran hat sich nichts geändert“, sagt Bauske. Er und seine Kollegen im Erkrather Rathaus prüfen dann, ob kein Ehehindernis vorliegt. „Die Partner dürfen natürlich nicht noch verheiratet sein. Auch eine zu nahe Blutsverwandtschaft kann eine Heirat verhindern.“ Sind alle Fragen beantwortet, wird der Termin der Eheschließung festgelegt. „Da richten wir uns natürlich nach den Wünschen des Paares“, sagt Bauske.

Er verheimlicht nicht, dass ihm sein Beruf immer noch Spaß macht. „Ich denke, das spüren auch die Paare.“ Und seine Empfehlung für ein langes Eheglück? „Immer im Gespräch bleiben“, sagt Günter Bauske. „Ohne das geht es nicht.“

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