Droste: Kinderarmut im Kreis bekämpfen

Der CDU-Politiker schreibt an Ministerpräsidentin Kraft (SPD).

Kreis Mettmann. Unter Berufung auf eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung berichtete die RP, dass hierzulande immer mehr Kinder in prekären Verhältnissen leben.

Aus den Zahlen ergibt sich, dass im Jahr 2014 offenbar fast jedes vierte Kind in einem von Einkommensarmut betroffenen Haushalt lebte. Im Vergleich zum Jahr 2010 bedeutet dies eine Steigerung um 2,7 Prozent. Insgesamt leben nach den Ergebnissen der Studie 27,7 Prozent der armen Kinder in Nordrhein-Westfalen.

Dabei liegt nach den Erläuterungen der Studie die Armutsgrenze bei 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens der Bevölkerung in Privathaushalten. Im Falle einer Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Armutsgrenze mithin bei 1.926 Euro.

Die Ergebnisse der Studie nahm der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Droste zum Anlass, sich mit einem Schreiben an Ministerpräsidentin Kraft zu wenden und diese um Informationen zur Entwicklung der Kinderarmut im Kreis Mettmann und zu von der Landesregierung ergriffenen Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen zu ersuchen.

„Unbeschadet der Beantwortung der Frage, unter welchen Voraussetzungen Kinderarmut im Einzelfall anzunehmen ist, stellen die Erkenntnisse dieser Studie dem Land Nordrhein-Westfalen ein verheerendes Zeugnis aus. Ohne Zweifel sind deshalb in besonderem Maße Anstrengungen auf allen Ebenen erforderlich, um dem gesellschaftlichen und sozialen Problem der Kinderarmut zu begegnen“, so Droste.

Der Regierungsbezirk Düsseldorf belegt in der Studie den vorletzten Platz in Westdeutschland. Die Armutsgefährdungsquote im Regierungsbezirk Düsseldorf beträgt laut der Studie 25,1 Prozent..

„Die Analyse der aus der Studie gewonnenen Erkenntnisse zeigt auf, dass lediglich in Bremen der Anteil der armen Kinder im Verhältnis zur Einwohnerzahl höher ist als in unserem Land. In mehreren bayerischen Regierungsbezirken hingegen sind die geringsten Kindermutsquoten zu verzeichnen“, so Droste, der die Ministerpräsidentin um eine Stellungnahme dazu ersucht, wie die Landesregierung die Entwicklung der Kinderarmut im Kreis beurteilt. „Offenkundig hat der von Ihrer Landesregierung zur Chefsache erhobene Anspruch, kein Kind zurücklassen zu wollen, bislang zu keinen messbaren positiven Entwicklungen im Hinblick auf die Bekämpfung der Kinderarmut geführt“, so Droste. Red

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