Der Herbst macht Arbeit

Viele Städte bieten zur Entsorgung des Laubs spezielle Säcke an. Eine Erkratherin hat mit den Linden an ihrem Grundstück aber mächtig zu kämpfen.

Erkrath. Schön sehen sie aus, die herbstlich verfärbten Bäume. Doch wenn sie ihre Blätter fallenlassen, gerät so mancher ins Fluchen. Denn nicht nur für das Laub auf dem eigenen Grundstück und von den eigenen Bäumen, sondern auch für das, was von städtischen Bäumen auf den Gehweg rieselt, sind die Anwohner verantwortlich.

Wie bei Eis- und Schnee im Winter die Räum- und Streupflicht greift, so gilt es im Herbst dafür zu sorgen, dass glitschige Blätter nicht zu einer Rutschpartie von Fußgängern führen.

Aber wohin mit den teilweise großen Mengen an Laub? Die meisten Städte im Kreis bieten Laubsäcke an, die kostenlos oder in anderen Fällen gegen eine geringe Gebühr genutzt werden können (siehe Kasten). Zusammen mit der Leerung der Biotonne werden die Säcke dann abgeholt und auf Kompostierungsanlagen entsorgt — zum Beispiel der Anlage in Ratingen oder der in Velbert. Dort können die Bürger auch selbst Laub anliefern, ebenso bei den meisten städtischen Betriebshöfen.

Doch was, wenn die nur begrenzt erhältlichen Laubsäcke nicht ausreichen für die Menge der Blätter oder man es nicht zum Wertstoffhof schafft? Christel Brings wohnt in Erkrath-Hochdahl. An ihrem Grundstück stehen mehrere städtische Linden, die nicht nur im Herbst Arbeit machen. „Die Blüten fallen im Frühjahr, die ersten Blätter kommen schon im August herunter“, sagt sie. „Wir haben praktisch das ganze Jahr damit zu tun, den Gehweg frei zu halten.“

Und das sorgt bei der Hochdahlerin für Missstimmung. Denn zum einen stelle die Stadt nur im Oktober und November die Laubsäcke zur Verfügung, zum anderen seien die Linden weder beschnitten worden noch komme die Kehrmaschine, um die Straßen von Laub zu befreien.

Die städtische Reinigung rücke nur bei Straßen mit besonders starkem Laubbefall vom üblichen Zwei-Wochen-Rhythmus ab, erklärt Kerstin Wulff-Woesten, Amtsleiterin Vergabe und Recht der Stadt Erkrath, „in den Anliegerstraßen fährt im Herbst einmal zusätzlich der Kehrwagen durch.“

Zusätzliche Biotonnen auf dem eigenen Grundstück, in denen man das Laub entsorgen könnte, kosten Gebühren. Deshalb hofft Christel Brings immer noch auf eine Reaktion der Stadt. Dazu sagt Helga Willmes-Sternberg von der Abfallberatung der Stadt Erkrath: „Natürlich gibt es Fälle, bei denen Bürger mit der Regelung bezüglich der Laubsäcke oder der Biotonnen nicht einverstanden sind. Für einen anderen Entschluss als den bestehenden könnte nur der Stadtrat sorgen.“

Wer mehr als die eine gebührenfreie Biotonne mit einem Fassungsvermögen von 240 Litern haben möchte, muss diese bezahlen. „Die große Tonne kostet in Erkrath rund 100 Euro, die kleine etwa die Hälfte. Man kann die Tonnen auch anteilig nutzen und entsprechend nur für drei Monate bezahlen“, nennt die Abfallberaterin eine Alternative.

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