Der Erkrather Sommer klingt nach Jazz

Ohne Jazz ist ein Sommer in Erkrath einfach nicht denkbar. Dreimal ist der Lokschuppen Treffpunkt für Fans des beschwingten New-Orleans-Sounds.

Der Erkrather Sommer klingt nach Jazz
Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. Der 21. Erkrather Jazzsommer hat begonnen. Zum Auftakt im Jubiläumsjahr spielten die „Dixie Friends Krombach“ beschwingten New Orleans-Jazz, der einen vorzüglichen Rahmen für vier angenehme Stunden im und um den historischen Lokschuppen bildete. Auch das Wetter spielte mit: Es war zwar sonnig, aber nicht ganz so heiß wie in den letzten Wochen. Der Vater des Jazzsommers, Jacky Müller, konnte zufrieden sein mit einem Besucheraufkommen, das in etwa im langjährigen Durchschnitt lag.

Wie schon 2017 musste sich die Auftaktveranstaltung der Konkurrenz des parallel in Alt-Erkrath stattfindenden Brückenfestes der Ercroder Jonges stellen. Doch da dieses an zwei Tagen stattfand, konnten sich die Erlebnishungrigen ihre Zeit gut einteilen. So wie Christiane und Wolfgang Scheurer, die in der vergangenen Karnevalssession das zweite Erkrather Prinzenpaar waren. „Beim Brückenfest waren wir gestern. Heute bleiben wir ganz entspannt beim Jazzkonzert“ sagt Wolfgang Scheurer. Seine Frau hatte die Eintrittskarten zufällig bei einer Facebook-Verlosung der Stadt Erkrath gewonnen. Aber die Scheurers wären auch sonst gekommen: „An einem der drei Spieltage sind wir immer beim Jazzsommer“.

Die Dixie Friends Krombach (gegründet 2000) lieferten genau das, was die Organisatoren erwarten. Auf der Setlist standen nicht weniger als 33 Klassiker des Dixieland aus den 1920er und 30er Jahren. Mit ihren mal langsameren, meist flotten aber immer eingängigen Melodien sind die Lieder auch für Jazz-Unkundige gut anzuhören. Als Beispiele seien nur „Blueberry Hill“ und „Bourbon Street Parade“ genannt. Dixieland kommt traditionell ohne Gesang aus, dafür gab es immer wieder Szenenapplaus für Klarinetten- oder Kontrabass-Soli. „Etwas anderes als New Orleans-Jazz kommt bei uns nicht auf die Bühne, das würden die Leute nicht hören wollen“ spricht Jacky Müller aus Erfahrung.

Es ist kein Frontal-Konzert im engen Sinne, sondern eher ein Frühschoppen mit Mittagessen bis in den Nachmittag. Das Team von Hopmanns Olive sorgt für Getränke-Nachschub und grillt auf dem Vorplatz Würstchen und Nackensteaks.

Wer mal eine Pause braucht, flaniert einfach über das Lokschuppen-Gelände, genießt die Sonne oder im Schatten ein Stück Kuchen aus dem Zugcafé des Eisenbahnvereins. Rolf Steuber, bekannt als FDP-Einzelkämpfer im Stadtrat, kam mit seiner Frau erst nach 14 Uhr auf einen Sprung vorbei. Das ist das Schöne an einer Halbtages-Veranstaltung: Man kann später kommen oder früher gehen und hat trotzdem genug gesehen. „Dieser schöne Dixieland gefällt uns sehr“ gibt Rolf Steuber zu Protokoll.

Am kommenden Sonntag wird die „New Orleans Jazz Band of Cologne“ erwartet und am 19. August machen wie immer die „Lokschuppen Allstars“ um Jacky Müller den Abschluss. Die Konzerte dauern jeweils von 11 bis 15 Uhr und es gibt noch Karten.

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