BIZ: Seit 33 Jahren Anlaufstelle für Suchtkranke

Erkrath. Seit 33 Jahren bietet die Suchthilfe der Neander-Diakonie Betroffenen und deren Angehörigen in Erkrath und Haan eine feste Anlaufstelle. Dabei zeigen die Mitarbeiter Wege aus der Sucht auf und engagieren sich für die Prävention.

BIZ: Seit 33 Jahren Anlaufstelle für Suchtkranke
Foto: Dietrich Janicki

Für übernächsten Montag lädt die Suchthilfe BIZ alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür in ihre Räumlichkeiten an der Hauptstraße in Erkrath-Hochdahl ein.

Gut 1500 Gesprächskontakte zählt die Suchtberatungsstelle der NeanderDiakonie jährlich, 1000 Personen werden zudem jedes Jahr durchschnittlich in der Suchtvorbeugung betreut. „Zu uns ins Café BIZ kommen sogar pro Quartal rund 1000 Menschen“, ergänzt Ralf Miethe, Diplom-Sozialarbeiter und Verantwortlicher der Kontaktstelle Café BIZ, die statistischen Daten von Hans Räbiger-Stratmann, Abteilungsleiter des Suchthilfe BIZ Beratungs- und Informationszentrums. Der Jüngste, der derzeit von den Fachkräften Hilfe erhält, ist gerade mal elf Jahre alt und cannabisabhängig; die Älteste ist 89.

„Als wir vor 33 Jahren unsere Arbeit aufnahmen, war diese auf die reine Suchthilfe begrenzt“, erinnert Hans Räbiger-Stratmann an die Anfänge. Seither hat sich vieles verändert: Differenzierte Hilfsangebote für Betroffene wie das ambulante Betreute Wohnen für Chronisch-Suchtkranke oder die psychosoziale Betreuung Drogenabhängiger, die Ersatzdrogen (beispielsweise im Rahmen von Methadonprogrammen) erhalten, gehören ebenso dazu wie das niederschwellige Angebot des Café BIZ.

„Ins Café kann man erst einmal einfach kommen und sich ‘aufwärmen’“, erklärt Ralf Miethe. Das Café ist somit ein zwangloser Erstkontakt zur Beratungsstelle.

Doch nicht nur das Angebot der Suchthilfe hat sich im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte verändert. Auch die Einstellung zur eigenen Gesundheit und die Akzeptanz, sich Hilfe von außen zu holen, hat einen deutlichen Wandel erfahren.

„Diejenigen, die Rauschmittel missbräuchlich konsumieren, kommen heute wesentlich früher zu uns“, so Räbiger-Stratmann, „die Schamgrenze, sich Rat zu holen, ist deutlich gesunken. Früher hieß es meist: Ich bin doch nicht bekloppt! Ich brauche keine Hilfe.“ Hier habe ein Umdenken eingesetzt, das nicht zuletzt auch dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein geschuldet sein dürfte.

Das sehe man ganz besonders am Rauchen, betreffe aber auch die Rauschmittel, erklärt der Diplom-Sozialpädagoge und Sozialtherapeutin Räbiger-Stratmann

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