Bewegung und Geselligkeit stehen beim TSV im Mittelpunkt

Beim neuen Angebot „Senioren für Senioren“ des TSV Hochdahl stehen nicht die sportlichen Leistungen im Mittelpunkt.

Hochdahl. Vereinssportler kennen diese Situation: Ist der Gymnastikkurs vorbei, strömen die Teilnehmer aus der Halle und verabschieden sich rasch. Der nächste Kurs möchte in die Halle, und die Umkleidekabinen laden nicht gerade zum Klönen ein. Mit einem neuen Angebot für Senioren möchte der TSV Hochdahl Bewegung und Geselligkeit kombinieren. Dementsprechend gemütlich ging es am Samstag im TSV-Zentrum im Bürgerhaus zu.

Vor der Sportstunde saßen die Teilnehmer des Kurses „Senioren für Senioren“ mit Organisatorin Ingrid Koppe bei Kaffee und Mineralwasser zusammen. Die ehemalige TSV-Vorsitzende hatte die Idee zu dem neuen Programm für ältere Bürger: „Es geht darum, raus zu kommen und sich unter Anleitung richtig zu bewegen.“

Samstags können die Sportler das TSV-Zentrum von 10 bis 14 Uhr nutzen, mittwochs von 10 bis 12 Uhr. So bleibt Zeit, um nach dem Training zusammenzusitzen oder zu spielen. Praktischerweise ist die Sporthalle in das Kinder- und Jugendzentrum integriert. Koppe ermunterte die Gäste, auch Billard, Kicker und Tischtennis oder eines der Gesellschaftsspiele auszuprobieren. Diese Vielfalt mache „Senioren für Senioren“ zu einem Angebot, das es so in Hochdahl noch nicht gebe, betonte Koppe. Bei schönem Wetter könne die Gruppe zudem draußen aktiv werden.

Sieben Frauen waren zur Premiere erschienen, so dass der Kurs — der sich ausdrücklich auch an Männer richtet — noch nicht ausgebucht ist. Brigitte Graf kam zwar in Begleitung ihres Mannes, doch der beschränkte sich zunächst aufs Zuschauen. Scheu vor sportlicher Aktivität hat das Ehepaar aber nicht, erzählte die 80-Jährige: „Wir sind seit mehr als 40 Jahren im Verein und gehen regelmäßig zur Wirbelsäulengymnastik.“ Beweglich zu bleiben sei ihr wichtig, „auch Übungen für das Gleichgewicht bringen viel“, sagte Graf, die an dem neuen Angebot den geselligen Aspekt schätzt: „Für Alleinstehende ist das eine schöne Möglichkeit, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.“

Für Sofia Ismagilov war es die erste Sportstunde zu Land — bislang macht sie Wassergymnastik und versucht, zu Hause etwas für ihre Beweglichkeit zu tun. „Aber wie das so ist, zu Hause kommt immer wieder etwas dazwischen“, bekannte die 71-Jährige lachend. Daheim Gymnastik zu machen könne auch negative Folgen haben, warnte Ingrid Koppe: „Man kann sich Fehlhaltungen angewöhnen.“

Die erste Stunde leitete Gudrun Bender, eine von drei Übungsleiterinnen bei „Senioren für Senioren“. Übungen für Gleichgewicht, Kraft und Koordination standen auf dem Programm. Die Teilnehmerinnen gingen rückwärts um einen Parcours, stärkten mit Kniebeugen ihre Oberschenkelmuskulatur und balancierten mit geschlossenen Augen. Wichtig: Jeder soll nur im Rahmen seiner Möglichkeiten mitmachen. Oder, wie Koordinator Herbert Odenthal augenzwinkernd formulierte: „Man muss hier niemanden etwas beweisen.“

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