Besser nicht international

Bei Frühschoppen reicht schon ein Bier, bei internationalen Frühschoppen wird’s ungleich komplexer. Dass sich die neue Veranstaltungsreihe der Künstlervereinigung „Prima Neanderthal“ an ein Stück deutsch-mediale Prägungsphase anlehnen möchte, ist ehrgeizig.

Was ja grundsätzlich zu begrüßen ist.

Allerdings haben im konkreten Fall Vorbild und Nachahmer so viel gemeinsam wie Kutschenwagen und Solarauto. Wo Werner Höfer beim Internationalen Frühschoppen fünf Journalisten aus verschiedenen Ländern begrüßte, musste da in Hochdahl ein einzelner Politiker die Plauderpart übernehmen.

Ohne unnötigerweise Vorbilder zu bemühen, hat da gestern eine Veranstaltung Premiere gefeiert, wie sie in Erkrath überfällig ist. Seit die „Stadtgespräche“ im Haus der Kirchen nicht mehr gepflegt werden, wo in spannenden Talkrunden tages- und gesellschaftspolitische Themen diskutiert wurden, haben Erkrather kaum Möglichkeiten, den Hunger nach Meinung und Disput stillen zu können.

Da kommt das neue Format gerade richtig. Und wenn der von Besuchern kritisierte Spannungsbogen zwischen Kultur und Politik dann auch noch auf die richtige Voltzahl geregelt wird, könnte das was werden mit Erkraths ganz lokalem Frühschoppen.

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