Auszubildende wenden Gelerntes direkt an

In den Kindertagesstätten der Johanniter in Erkrath und Hilden sind noch einige Ausbildungsplätze für Erzieher frei.

Auszubildende wenden Gelerntes direkt an
Foto: Johanniter

Erkrath. Die Johanniter im Kreisverband Mettmann bieten in ihren Kindertageseinrichtungen in Erkrath und Hilden für das kommende Ausbildungsjahr jeweils zwei Plätze für die praxisintegrierte Erzieherausbildung an. Bei diesem Modell sind die Auszubildenden neben ihrer theoretischen Ausbildung von Anfang an auch regelmäßig in der Kindertageseinrichtung tätig.

„Diese Art der Ausbildung unterstützen wir gern“, sagt Inga Roppel, Leiterin der Johanniter-Kindertageseinrichtung in Hilden. „Für uns ist es eine Bereicherung, wenn die fertigen Erzieher schon Praxiserfahrung haben und mehr in den Alltag implementiert sind. Und die Auszubildenden haben von Anfang an praktische Erfolgserlebnisse, weil sie ihr theoretisch erlangtes Wissen direkt in der Einrichtung umsetzen können“, erklärt sie.

Die dreijährige praxisintegrierte Ausbildung richtet sich nicht nur an Schulabgänger, sondern bewusst an einen größeren Personenkreis: Menschen, die bereits über Berufserfahrung in anderen Branchen verfügen, Personen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen sowie viele Männer, die bislang in Kitas immer noch stark unterrepräsentiert sind.

Ludmilla Sander ist Leiterin der Johanniter-Kindertageseinrichtung in Erkrath und berichtet: „Diese Menschen sind oft davor zurückgescheut, noch einmal bei Null anzufangen — vor allem finanziell. Während der Ausbildung wird den Studierenden eine Praktikantenvergütung gewährt, so dass Auszubildende, die bereits ein selbstständiges Leben führen, dieses nicht wieder aufgeben müssen.“

Die Johanniter hoffen, über die praxisintegrierte Ausbildung zukünftig auch Personal für ihre eigenen Kindertageseinrichtungen zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Noch sind die Johanniter vom Erziehermangel nicht so stark betroffen wie manch andere Einrichtungen. „Aber das wird kommen“, so Inga Roppel. „Doch wenn eine Auszubildende unsere Einrichtung bei Ausbildungsabschluss schon kennt und sich wohlgefühlt hat, kehrt sie hoffentlich auch gern als fertige Erzieherin wieder zu uns zurück.“

Die Zugangsvoraussetzungen der praxisintegrierten Erzieherausbildung entsprechen denen der klassischen Ausbildung: mittlerer Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung oder Abschluss einer Fachschule für Sozialwesen. Anwärter mit Abitur können die Ausbildung beginnen, wenn sie zusätzlich ein einschlägiges Praktikum über mindestens sechs Wochen absolviert haben. Die Ausbildung eignet sich auch für Mütter und Väter, da das Führen eines eigenen Haushaltes, in dem ein Kind lebt, einer Berufsausbildung gleichgesetzt wird. Gleiches gilt für die Tätigkeit als Tagesmutter. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Johanniter-Kindertageseinrichtung Erkrath, Telefonnummer 02104/2033960. Red

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