Ausstellung zeigt das alte Erkrath in Bildern

Eine Ausstellung zeigt Fotos der Stadt von 1870 bis 1970. Zeitzeugen halfen mit, die Personen auf den Bildern zu identifizieren.

Erkrath. Über 200 Jahre Erkrather Familiengeschichte, 82 Jahre in der Düsselstadt gelebt und eine Tochter, die in seinem Geburtshaus an der Kreuzstraße ein Schuhgeschäft führt:

Heinz Pohlmann (82) ist das, was man einen waschechten Erkrather nennen darf.

„Ich habe in meiner Zeit in Erkrath die Entwicklung der Stadt mitmachen und erleben dürfen — umso größer war die Freude, bei der Ausstellung mithelfen zu können.“

Gemeint ist die Fotoausstellung „Kennste die oder den noch?“, die seit Samstag im Foyer der Stadthalle zu sehen ist. Sie zeigt Erkrather Fotografien der Jahre 1870 bis 1970. Die Besucher können in Erinnerungen schwelgen, die Entwicklung der Stadt bestaunen oder das Gespräch mit Erkrather Urgesteinen suchen.

„Wir sind unseren Erkrather Urgesteinen sehr dankbar für ihre Mithilfe bei der Namensfindung der abgebildeten Personen und dem Zusammenstellen der Fotosammlung. Ohne die lebenden Langzeitgedächtnisse wäre die Ausstellung niemals in dieser Größenordnung zustande gekommen“, sagt Volker Lahnstein. Gemeinsam mit Hans-Jürgen Weber war er nach einem Klassentreffen auf die Idee gekommen, die Geschichte Erkraths mit einer Fotosammlung darzustellen.

Dass der „Bazillus Heimatfotos“ nicht nur die beiden Initiatoren befallen hat, wird an dem Interesse der Besucher deutlich. „Als geborene Hochdahlerin finde ich Projekte wie dieses mit dem Hintergrund der Heimatverbundenheit besonders toll. Man kann sich so über die Vergangenheit der Stadt und der Menschen informieren, die Erinnerungen bleiben durch diese Ausstellung geordnet für die Nachwelt erhalten“, sagt Edeltraud van Venrooy.

Bürgermeister Arno Werner stimmt dem zu: „Diese Sammlung ist ein Gewinn für unsere Stadt — bis vor einigen Jahren wusste man noch nicht einmal, wer der erste Bürgermeister der Stadt gewesen ist und wie er aussah. Aber diese Fotosammlung schließt Lücken unseres Archivs.“

Heinz Pohlmann ist stolz, bei dieser historisch wertvollen Sammlung mitgewirkt zu haben. Aufgrund seiner neunzehnjährigen Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr kenne er jede Straße, jedes Haus und die meisten der Bewohner der Stadt. So war er eine große Hilfe bei der Zuordnung der zahlreichen Gesichter auf den gesammelten Heimatfotos. Als Dank für ihre Mithilfe haben alle Zeitzeugen eine Fotografie Erkraths aus dem Jahr 1905 erhalten.

Trotz der Mithilfe der alteingesessenen Bürger war es aber nicht möglich, alle fotografierten Personen namentlich zu kennzeichnen. Die Besucher der Ausstellung sind deswegen eingeladen, die Namenslisten unter den Fotografien zu vervollständigen. Pohlmann hofft, dass bei möglichst vielen Besuchern der gleiche Wiedererkennungseffekt einsetzt wie bei ihm.

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