300 Päckchen sorgen für strahlende Augen

Hilfe, die ankommt: Treffpunkt Leben Gemeinde hat Sinti- und Roma-Kinder in der Tschechischen Republik beschenkt.

Erkrath. „Insgesamt 300 in Erkrath gespendete Päckchen konnten wir in Tschechien übergeben“, berichtet Timo Pickhardt, Gemeindepastor für den Bereich Kinder in Erkrath.

Im November hatte seine Gemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Treffpunkt Leben Gemeinde, darum gebeten, im Rahmen des Projekts „Strahlende Augen“ kleine Geschenkpäckchen für Kinder in der Tschechischen Republik zu spenden. Bei ihnen kam der Weihnachtsmann etwas früher vorbei: Schon an den ersten beiden Wochenenden im Dezember machten sich Mitglieder der Gemeinde — darunter eine Gruppe der Royal Ranger Pfadfinder — auf den Weg, um diese Päckchen zu verteilen.

Ziel der jeweils dreitägigen Hilfstransporte war die Region Cheb kurz hinter der deutsch-tschechischen Grenze. „Dort gibt es einen Ansprechpartner, zu dem schon seit langem persönliche Kontakte bestehen“, sagt Timo Pickhardt, der selbst eine der Fahrten miterlebt hat. Er hat den Kontakt zwischen der Erkrather Gemeinde und einer Gemeinde in Cheb geknüpft. Und er kümmert sich dort um die in ärmlichen Verhältnissen lebenden Sinti und Roma.

Der erste der beiden Transporte führte in die Orte Rotava und Most weiter im Landesinneren, in denen ebenfalls viele Sinti- und Roma-Kinder leben. Sie durften sich über Geschenke aus Deutschland freuen.

„Wir haben die Päckchen im Rahmen von zwei Veranstaltungen an Kinder im Alter von einem bis zwölf Jahren übergeben“, erzählt Timo Pickhardt. Besonders wichtig war es den Überbringern, selbst vor Ort dabei zu sein und die Kette zwischen den Spendern und den Kindern bis zum Ende zu begleiten, um sicher zu gehen, dass die Hilfe bei den Richtigen ankommt.

In Rotave musste die Delegation aus Erkrath erleben, unter welchen Umständen die Sinti und Roma dort leben. „In einer Gaststätte, die wir mit unseren Ansprechpartnern vor Ort aufsuchten, machte uns die Bedienung unmissverständlich klar, dass sie diese Menschen nicht in ihrem Haus haben will. Wir wurden behandelt wie Menschen zweiter Klasse“, berichtet Timo Pickhardt nach der Rückkehr noch nachhaltig erschrocken.

Der zweite Transport führt direkt zu den Menschen in Cheb. Hier wurde für die Übergabe von rund 200 Päckchen an die Sinti- und Roma-Kinder die Stadthalle gemietet. Wichtig war den Begleitern des Transportes auch hier, den Kindern zu erklären, woher die Päckchen kommen und welche Bedeutung das Weihnachtsfest in diesem Zusammenhang hat.

Zusätzlich zu den Geschenken für die Kinder nahmen beide Transporte auch Kleidungsspenden mit, die in diesen Tagen von Helfern vor Ort weitergegeben werden.

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