225 Plätze zu wenig für das neue Kita-Jahr

Verwaltung wurde von der großen Nachfrage überrascht.

Erkrath. Bürgermeister Christoph Schultz zeigte sich gestern „betroffen vom Ausmaß der Unterdeckung“: Nach Abschluss der Anmeldephase für das Kindergartenjahr 2027/2018, das am 1. August 2017 beginnt, habe sich gezeigt, dass es für 225 Kinder keine Plätze in den neun städtischen und zwölf Kitas in freier Trägerschaft gibt. Zum Vergleich: Für das laufende Kindergartenjahr fehlten 134 Plätze. Die Stadt werde alles tun, um diesen Missstand zumindest zu mildern und für das eine oder andere Kind doch noch einen Platz zu finden, betonte Christoph Schultz gestern in einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch.

Die Verwaltung hat die große Nachfrage offenbar kalt erwischt. Noch ohne Platz sind 141 Kinder unter drei Jahre, 81 Kinder über drei Jahre und 45 Kinder, die in dem betroffenen Kindergartenjahr drei Jahre alt werden. Eine Kindergartenbedarfsplanung, wie es sie in anderen Städten schon lange gibt, soll für Erkrath in diesem Jahr erstmals erstellt werden. Die Stadt will auf jeden Fall zwei neue Kindertagesstätten bauen, eine für Sandheide und eine in Nord-Hochdahl oder Alt-Erkrath, hat aber ein Problem: Es gibt dafür nicht so viele Grundstücke wie in anderen Kommunen, sagt Sozialdezernent Ulrich Schwab-Bachmann. Zu den Ursachen der großen Nachfrage an Kindertagesbetreuungsplätzen sagt Jugendamtsleiter Stefan Freiberg: „Die Flüchtlingswelle, insbesondere im Jahr 2015, spielt eine große Rolle. Dazu kommt wohl ein Generationswechsel, etwa in Erkrath-Nord und Alt-Hochdahl, wo wir plötzlich sehr viel mehr Kinder als 2014 haben.“ Freiberg richtet sich darauf ein, in den nächsten Tagen viele empörte Anfragen von Eltern zu bekommen, denen jetzt der Absage-Bescheid zugeht. Daher wird in der Verwaltung unter Hochdruck überlegt, wie durch die Erweiterung bestehender Gruppen, noch Kinder zum 1. August 2017 untergebracht werden können. Da es in den Kommunen jedoch überall an Betreuungsplätzen fehlt, dürfte das schwierig werden.

Für U 3-Kinder, die am stärksten betroffen sind, steht auch die Kindertagespflege zu Verfügung. Außerdem überlegt die Stadt, Kita-Plätze nur noch an Kinder mit Erstwohnsitz Erkrath zu vergeben. Derzeit werden 28 Kinder in Erkrath betreut, die in anderen Städten leben. hup

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