Die Zeit drängt

2025 wird in Mettmann immer noch die Regiobahn halten und nicht der erste Weltraumbahnhof im Kreisgebiet eröffnet. Die Rhein-Uferpromenade in Monheim ist nicht überdacht, und wer von dort nach Ratingen fährt, schwebt nicht auf Magnettrassen, sondern parkt immer noch verlässlich im Stau.

2025 — das ist bereits in 13 Jahren. Vor 13 Jahren war gerade mal 1999. Erinnern Sie sich? Totale Sonnenfinsternis, Absturz der Schwebebahn, Rücktritt von Steffi Graf. Der Welt reichen 13 Jahre folglich nicht aus, um sich neu zu erfinden.

Die Herausforderungen für ein wenig homogenes Gebilde, wie es der Kreis Mettmann ist, sind jedoch gewaltig. Von immer älter werdenden Menschen gibt es immer mehr. Manche werden fit bis ins hohe Alter bleiben und entsprechende Angebote in ihren Städten erwarten.

Jedem Dritten hingegen prognostizieren Experten ein Leben zwischen Demenz und körperlicher Pflegebedürftigkeit. Das bedeutet, dass die Bürgermeister von heute seniorengerechte Wohnungen und Altenheime gleichermaßen in Konzepte zur Stadtentwicklung einarbeiten müssen, um ihre und Folgegenerationen zu versorgen.

Das Geld dafür kann nur aus Steuereinnahmen kommen. Also sind Gewerbeparks auszuweisen, um Firmen in die Region zu locken. Um dabei erfolgreich zu sein, muss das sensible Gleichgewicht aus Hebesatz Standortfaktoren stimmen.

Recht einseitig wird 2025 die Gewinnverteilung aus dem sein, was als „Marke Neanderland“ für ein touristisches Wir-Gefühl sorgen soll. Masterplan, Aussichtstürme und gläserner Aufzug locken ins Neandertal, nicht in den Süden des Kreises. Und bei Wanderfreunden werden auch in 13 Jahren Eifel und Sauerland die Premiumadressen sein.

Eines wird der Kreis Mettmann aber bleiben: eine Region im Zentrum von Nordrhein-Westfalen, in der jede Stadt mit ihren ganz speziellen Stärken und Besonderheiten Heimatgefühl mit Lebensqualität verbindet.

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