Bus, Auto oder Fahrrad: Was nutzen die Bürger?

Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Technischen Universität Dresden werden rund 11 000 Haushalte aus allen zehn Städten nach ihrem Mobilitätsverhalten befragt.

Kreis Mettmann. Wie viele Fahrräder und Busse sind eigentlich in der Stadt unterwegs? Nutzen die Menschen auch für kurze Wege das Auto? Welchen Einfluss hat das Wetter auf die Wahl des Verkehrsmittels?

Um Erkenntnisse zur Situation in den Städten des Kreises Mettmann zu erhalten, führt der Kreis mit der Technischen Universität (TU) Dresden und unter Mithilfe der kreisangehörigen Städte eine Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten der Bürger durch. Damit gehören die zehn Städte im Kreis Mettmann zu den mehr als 100 Städten und Gemeinden, die im Rahmen des Forschungsprojektes „Mobilität in Städten - SrV 2013“ zeitgleich untersucht werden.

Befragt werden im Kreis Mettmann rund 11 000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Haushalte. Die ersten Bürger haben ihren Fragebogen schon von den Städten erhalten. Zum Beispiel der Wülfrather Wilhelm Vollbracht. Doch er kann den ganzen Aufwand nicht verstehen. „Gibt es nichts Wichtigeres, als schon wieder eine Erhebung durchzuführen? Und wer zahlt das Ganze eigentlich?“, fragt er sich. Die Stadt sei doch sowieso schon knapp bei Kasse.

Doch Vollbracht wird die Nachricht aus dem Kreishaus vermutlich freuen, dass die Städte keinen Cent für die Erhebung zahlen. „Der Kreis übernimmt die Kosten von 168 000 Euro“, sagt Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann. „Und die werden auch nicht über die Kreisumlage an die Kommunen weitergegeben. Denn das Geld wird aus der Pauschale für den Öffentlichen Nahverkehr, die der Kreis vom Land bekommt, gezahlt.“

Und was geschieht mit den Ergebnissen aus der Erhebung? Antworten darauf hat der Projektleiter der TU Dresden, Frank Ließke. „Die Daten nutzen die Verkehrsunternehmen und -verbünde, aber auch die Städte für ihre Planungen von Straßen- oder Radwegenetzen. Und auch die Versorgung mit Bussen und Bahnen in den Städten und Kreisen wird auf Basis der Daten noch einmal überarbeitet“, sagt er.

Die Erhebung geschieht sowohl schriftlich als auch telefonisch. Die Befragten können ihre Angaben aber auch online machen. Erfragt werden unter anderem die Zahl der im Haushalt vorhandenen Autos sowie die Häufigkeit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Mit der Durchführung der Erhebung hat die TU Dresden das Leipziger Institut omnitrend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes soll jederzeit gewährleistet sein.

Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig, allerdings erhoffen sich Landrat Thomas Hendele, die Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und die TU Dresden eine rege Beteiligung der Bevölkerung, um repräsentative Daten zu bekommen.

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