Bonanza in Langenfeld

Veranstaltung: Rund 1000 Besucher kamen zu den Landesmeisterschaften des Rheinlandes im Westernreiten, um sich dem texanischen Lebensgefühl hinzugeben.

Langenfeld. Hochkonzentriert geleitet Janine Lüttke (16) ihren "Peps Little Annie" über das Turniergelände auf "Gut Langfort". Schnelle Manöver wechseln sich mit ruhigeren Abschnitten ab.

Am Ende reicht es für die Solingerin zu einem vierten Platz. "Mit der erreichten Punktzahl habe ich mein Ziel erreicht, in der Leistungsklasse 2b zu bleiben. Von daher bin ich sehr zufrieden."

Mit ihrem Cowboyhut, der Jeans, ihrer karierten Bluse und einer entsprechenden Gürtelschnalle wirkt sie wie eine texanische Ranch-Besitzerin, die ihre Herde scheucht. Tatsächlich aber kämpft sie bei den Landesmeisterschaften des Rheinlands im Westernreiten um Punkte und Platzierungen.

"Ich bin im Reining an den Start gegangen, das ist so etwas wie die Dressur des Westernreitens." Seit neun Jahren reitet sie nun bereits, am Westernreiten gefallen ihr vor allem die Abwechslung und die Atmosphäre bei den Turnieren.

"Bei den Meisterschaften hier bieten wir Wettkämpfe in sieben Disziplinen an - Trail, Pleasure, Horsemenship, Showmanship at Halter, Reining, Western-Riding und Super-Horse. Für jede braucht man entsprechende Pferde, mal klein und wendig, mal groß und kräftig", erklärt Jürgen Vogel, Turnierleiter der Ersten Westernreiter Union (EWU).

Vertreten sind alle möglichen Rassen. Klassische Westernpferde allerdings sind das Quarter-Horse, das Paint-Horse und das Apaloosa-Horse. Insgesamt 200 Reiter-Pferd-Kombinationen waren am Wochenende am Start, fünf Leistungsklassen (LK 5 bis LK 1) gibt es.

"Die Meisterklassen sind LK1 und LK 2, nur hier küren wir die offiziellen Rheinland-Meister, die im September an den deutschen Meisterschaften in der Nähe von Nürnberg teilnehmen werden. Zum fünften Mal in Folge finden die Landeswettkämpfe nun schon in Langenfeld statt, "und wir sind mehr als zufrieden mit diesem Standort. Das Gelände und die Bedingungen sind einfach toll", schwärmt Vogel.

Das kann Nicole Rechermann aus Sprockhövel nur bestätigen. "Langenfeld liegt sehr zentral, so dass man es aus allen Regionen des Rheinlands relativ schnell erreicht." Die 40-Jährige reitet bereits seit 15 Jahren Western-Stil und ist seit vier Jahren im Turniergeschehen aktiv.

"Mir gefällt, dass die Pferde so ruhig sind und die Atmosphäre einfach sehr entspannt ist. Auch die Outfits sind bunt und zeugen von Spaß und diesem besonderen texanischen Lebensgefühl".

In den 70-er Jahren bahnte sich der Sport seinen Weg nach Deutschland und wurde in dieser Zeit auch erstmals in Verbänden organisiert. Jürgen Vogel: "Vergleichsweise sind wir ein sehr junger Sport, der noch in der Entwicklungsphase steckt.

Es gibt eine Vielzahl von Verbänden. Einheitliche Meisterschaften sind da eher die Seltenheit. Aber das wird in Zukunft sicher alles noch besser." Zumindest die Veranstaltung in Langfort wurde super angenommen, wovon nicht zuletzt die knapp 1000 Besucher an den drei Tagen zeugten.

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