Bauhof-Hände gegen den Müll

Umfrage: Für ein saubereres Wülfrath sollten Bürger und die Stadt mehr tun – das sagen die meisten Teilnehmer im Bürger-Barometer. Die Stadt hat die Handreinigung wieder eingeführt.

Wülfrath. Hammerstein, die Innenstadt und Teile der Ellenbeek: Diese Bereiche machen die Wülfrather im großen Bürger-Barometer der Westdeutschen Zeitung als Dreckecken der Stadt aus. Ein großer Aufschrei blieb beim Thema Sauberkeit aber aus. 22 Prozent der Umfrage-Teilnehmer waren sogar der Meinung, dass Wülfrath eine saubere Stadt ist. Die Mehrheit ist aber sehr wohl der Meinung, dass mehr getan werden muss - von der Stadt, aber auch von den Bürgern.

Vor dem alten Rathaus fährt die kleine Kehrmaschine des Baubetriebshofes hin und her, schlägt die Richtung Bushaltestelle Stadthalle ein - Plastikbecher, Papier, Kippen und Co. werden "geschluckt". Doch so richtig sauber sieht es rund um Stadthalle, Rathaus und Wasserwelt nicht aus. Die Beete verwildern. Tüten, Snack-Verpackungen und Kunststoff "schmückt" Büsche und säumte die Treppenaufgänge Richtung Stadtpark. Zweieinhalb Wochen nach dem Dreck-weg-Tag schreien einige Ecken geradezu nach einem neuerlichen Großreinemachen.

Das sind Anblicke, die Ulrike Eberle, die für die Stadt den Dreck-Weg-Tag und die Sauberkeits-Paten koordiniert, nicht überrascht. "Die Bereiche, die die Kehrmaschine nicht erreicht, können schnell verdrecken." Und das gerade im Innenstadtbereich. Das hatte unlängst auch Tiefbauamtsleiter Hans-Peter Pfeiffer angemerkt und sich für die Wiedereinführung der Handereinigung stark gemacht. "Die werden wir schnell einführen", sagte dazu vor einiger Zeit Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff auf WZ-Nachfrage.

Inzwischen ist diese schnell und unbürokratisch umgesetzt. "Die neuralgischen Punkte wie die Baumscheiben an Goethestraße oder an den Parkplätzen Wilhelmstraße werden durch Bauhofmitarbeiter wieder per Hand gesäubert", so Ulrike Eberle.

"Die Stadt sollte Vorbildfunktion haben", hatte in der Umfrage ein Teilnehmer kommentiert. Eine Position, die Ulrike Eberle ernst nimmt. Mit den Pflanzaktionen im vergangenen Herbst und in diesem Frühjahr sind farbenfrohe Akzente gesetzt worden, die Wülfrath in diesen sonnigen Tagen geradezu strahlen lassen.

Das meint auch WZ-Leserin Anke Euer, die gestern spontan im Rathaus angerufen und sich für die Bepflanzung bedankt hat. "Düsseler Straße, Tangente, die Kübel in der Stadt oder an der alten Post. Das sieht einfach toll aus. Und das sehen viele so", freut sich Anke Euer auch gegenüber der WZ über das frühlingshafte Kalkstädtchen.

Ausruhen wird sich Ulrike Eberle aber auf Lob nicht. Die Schulwege hat sie in Sachen Dreck aus großes Problem ausgemacht. "Wir müssen den Kontakt zu den Schulen intensivieren, die schulleiter sensibilisieren", sagt sie. Tretapacks auf der Mettmanner Straße, Butterbrotpapier auf der Kastanienallee, Schokoriegelhüllen auf der Schulstraße: Vermüllende Zeugnisse, welche Wege die Schüler nutzen. "Da müssen wir aktiver vorgehen."

Fehlende Mülleimer und Hunde-Stationen beklagen im Barometer gleich mehrere Teilnehmer für den Bereich Bürgerpark und Parkplatz Hammerstein. "Da wird es bald Abhilfe geben", sagt Ulrike Eberle. Die Hundestation zwei wiederholt zerstört worden. Eine neue wurde inzwischen angeschafft. Diese wird zentral im Bürgerpark aufgestellt. Eberle: "Das haben sich die Hundehalter in einer Befragung gewünscht."

Ein Dauerbrenner: der von Mc-Donalds-Kunden in der Fliethe verursachte Müll. Ein Teilnehmer kritisiert, dass McDonalds einen Mülleimer abgeschafft habe, weil dort Hausmüll entsorgt werde. Der Leser schlägt vor: Mc Donalds sollte an den Abfallbeseitigungskosten der Stadt beteiligt werden, "denn sonst zahlen ja ausschließlich die gebührenpflichtigen Bürger für die Beseitigung von McDonalds-Müll".

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