Autobahn: 17 Millionen Euro für 100 Lastwagen-Parkplätze

Die Rastplätze Ohligser Heide und Ratingen Hösel sowie der Parkplatz Stindertal sollen ausgebaut werden.

Kreis Mettmann. An der A3, zwischen dem Autobahnkreuz Breitscheid und dem Autobahnkreuz Langenfeld, fehlen in beiden Richtungen je 100 Parkplätze für Lastwagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bedarfsermittlung der Bundesanstalt für Straßen und Verkehrswesen aus dem Jahr 2008.

"Besonders nachts wird es auf den Raststätten eng. Sogar in den Zufahrten knubbelt es sich", sagt Laurenz Braunisch (59), Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW, und fügt hinzu: "Allen ist klar, dort brennt es."

Deshalb muss der Landesbetrieb im Auftrag des Bundes in diesem Abschnitt der A3 die 200 fehlenden Parkplätze nachweisen. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht, aber die Planungen haben begonnen. Läuft alles glatt, können die neuen Stellplätze in vier bis fünf Jahren genutzt werden.

"Wir wollen die vorhandenen Raststätten ausbauen", sagt Braunisch. "Das ist einfach naheliegend", ergänzt er und nennt Gesamtkosten von knapp 17 Millionen Euro.

Alle bereits bestehenden Anlagen können von hinten angefahren werden und verfügen über entsprechende Strom- und Wasserversorgungen sowie die notwendigen Kanalanschlüsse.

Aktuell gibt es in diesem Autobahnabschnitt drei Tank- und Rastplätze sowie zwei Parkplätze mit Toiletten. Vier von ihnen werden nach dem aktuellen Stand der Planungen deutlich erweitert.

In Fahrtrichtung Frankfurt wird der Parkplatz Stindertal um 35auf 50 Plätze (die Maximalgrenze für solche Plätze) ausgebaut. Weil dieser Ausbau aber nicht ausreicht, um auf die 100fehlenden Parkplätze zu kommen, wird auch die Tank- und Raststätte Ohligser Heider auf der Hildener Seite deutlich vergrößert.

Dort gibt es bislang lediglich 25 Möglichkeiten für Lastwagenfahrer, ihre Brummis abzustellen, in ein paar Jahren sollen es dann 90 Plätze sein. Die Folge: Das Waldstück zwischen dem Hildener Südfriedhof und der Raststätte wird laut dem Hildener Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger um mehr als die Hälfte abgeholzt.

"Es gibt da wenig andere Möglichkeiten", sagt Stuhlträger. Natürlich würde die Stadt auch einen anderen Standort für die Lkw-Stellplätze bevorzugen, "aber da sind uns die Hände gebunden".

In Fahrtrichtung Oberhausen wird die Raststätte Ohligser Heide nicht erweitert. "Die Anlage liegt in einem FFH-Gebiet (für "Fauna, Flora, Habitat", als Naturschutzgebiet mit maximalem Schutzfaktor, Anm. d. Red.)", erläutert Braunisch.

"Dort lässt sich ein Ausbau nach den Ergebnissen unserer Umweltverträglichkeitsstudie nicht verwirklichen." Im Gegensatz dazu könnten der Rasthof Hösel und der Parkplatz Stinderhof problemlos vergrößert werden.

"Hösel wird deutlich größer als heute", sagt Braunisch. Dort soll es nach dem Ausbau 90, am Stinderhof 50 Plätze für Lastwagen geben.

Für den Bedarf an Stellplätzen für Autos und Busse gibt es laut Braunisch noch keine endgültigen Zahlen. "Wir verfügen nur über Annahmen", sagt er.

Demnach könnten beispielsweise auf der Raststätte Ohligser Heide an der A3 in Richtung Frankfurt weitere 127 Parkplätze für Autos und zwölf neue Busparkplätze entstehen. Die gibt es dort bislang noch gar nicht. Stuhlträger: "Die parken bislang auf den Lkw-Stellflächen."

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