Ausstellung: Jagd nach der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe von Nebra hat eine bewegte Geschichte. Eine perfekte Kopie ist jetzt im Museum Neanderthal zu sehen.

<strong>Kreis Mettmann. Erfolgsautor Dan Brown hätte den archäologischen Krimi um den Fund der "Himmelsscheibe von Nebra" nicht besser schreiben können. Die 2,3 Kilogramm schwere und mehr als 3500 Jahre alte Bronzescheibe fasziniert seit einigen Jahren nicht nur Wissenschaftler, sondern beschäftigt Gerichte wie Anhänger und Ablehner der Theorie, dass dieses Fundstück der Beweis für astronomisches Wissen unserer Vorfahren ist. Seit Dienstag können sich Besucher des Neanderthal Museums bis zum 7. Oktober in der Sonderausstellung "Ein Himmel auf Erden" zumindest einen kleinen Eindruck davon verschaffen. Die Ausstellung erzählt den Fundkrimi vom illegalen Fund bis zur Sicherstellung durch die Polizei und die archäologischen Nachgrabung.

4. Juli 1999: Henry Westphal und Mario Renner aus der Nähe von Nebra gehen verdächtig langsam durch den Wald auf dem Mittelberg in Sachsen-Anhalt. Mit einem Metalldetektor suchen sie den Laub bedeckten Boden ab. Die beiden sind moderne Raubgräber, die aber wissen, dass sie sich strafbar machen. Archäologische Funde gehören dem Land Sachsen-Anhalt. Gefängnisstrafe droht dem, der plündert.

Das Verkaufskarussell dreht sich weiter. Am 23. Februar 2002 kommt es im Baseler Hilton-Hotel zu einem Besichtigungstermin, bei dem sich Reinhold Stieber und Hildegard Burri-Bayer mit dem Landesarchäologen Harald Meller und dem vermeintlichen Kaufinteressenten treffen - einem verdeckten Ermittler. Die Schweizer Polizei greift zu.

Nach ihrer Auslieferung nach Deutschland werden die beiden wegen Hehlerei vom Amtsgericht Naumburg verurteilt. Hildegard Burri-Bayer erhält eine Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung und muss 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Stieber wird zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und 5000 Euro Geldstrafe verurteilt.

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