A 44: Licht am Ende des Tunnels

Nachdem der Tunnel Birth auf der A 44 bei Velbert im Sommer als einer der unsichersten in Europa getestet worden war, hat jetzt das große Nachbessern begonnen.

Velbert. "Mangelhaft", so lautete das vernichtende Urteil des ADAC zum Birther Tunnel Ende Juli. Er sei zu dunkel, Hinweise zu Fluchtwegen und eine Videoüberwachung fehlten, zudem würden die technischen Standards nicht dem neuesten Stand entsprechen, lautete das vernichtende Urteil der Verkehrsexperten damals.

Doch jetzt hat sich in der Röhre etwas getan: Wer durch den Tunnel fährt und sich die Mittelwand anschaut, sieht, dass neue Fluchttüren eingebaut wurden.

Eigentlich sollte dies später geschehen, die gesamte Modernisierung erst 2014 abgeschlossen sein. Doch jetzt wird alles bereits ein Jahr früher fertig als geplant. "Wir wollen die Fertigstellung um knapp ein Jahr auf 2013 vorziehen und das erforderliche Personal für die Projektleitung bereitstellen sowie unseren Anteil an den Kosten für die vorgezogene Planung übernehmen", sagte Landes-Verkehrsstaatssekretär Horst Becker am Montag auf Nachfrage.

Verantwortlich für die Planung und Umsetzung der Modernisierungsarbeiten ist Andreas Zenz, Projektleiter Tunnel bei Straßen NRW. Er, weitere Mitarbeiter des Landesbetriebs sowie des Verkehrsministeriums seien bereits Anfang des Jahres im Tunnel gewesen, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

"Dabei haben wir festgestellt, dass die Fluchttüren gar nicht mehr funktionierten. Deshalb war Eile geboten. In Folge wurde diese Modernisierungsmaßnahme vorgezogen."

So wurden jetzt alle neun Türen ausgetauscht. Im Abstand von 100 Metern können Autofahrer nun in einem Notfall von der einen in die andere Röhre flüchten. Bei den neu eingebauten Türen handelt es sich um Pendeltüren. Das heißt, sie lassen sich zu beiden Seiten hin öffnen. "Zudem sind sie durch ihre grüne Farbe viel deutlicher zu erkennen als die alten Türen. Die waren von der Mittelwand kaum zu unterscheiden", sagt Zenz.

Der Einbau hat 250.000 Euro gekostet. Die komplette Modernisierung der Tunnelanlage wird das Land fünf Millionen Euro kosten. Danach soll sich der Tunnel im Vergleich der europäischen Röhren nicht mehr auf einem der hinteren Plätze einreihen müssen.

Im kommenden Jahr wird zwischen den Türen die Fluchtwegkennzeichnung erneuert. Dann werden Autofahrer lesen können, wie weit sie es bis zum nächsten Ausgang haben. Darüber hinaus legt der Straßenbetrieb einen Mittelstreifen für Einsatzfahrzeuge an. "Der fehlte bislang vollkommen", sagt Zenz. Wenn der Rettungsweg vorhanden ist, können Feuerwehren und Polizei künftig schneller die Fahrspuren wechseln.

Doch das ist nicht alles. Auch die Seitenwände sind Teil des Sicherheitskonzepts. "Im ADAC-Test wurde ja moniert, dass der Tunnel zu dunkel sei. Deshalb werden die Seitenwände der Röhre mit einer Spezialbeschichtung versehen, so dass der Tunnel etwas heller wirkt." Damit die Fahrbahn besser zu erkennen ist und die Menschen in einem Notfall eine bessere Orientierung haben, werden am Rand LED-Leuchten installiert.

Zudem soll ab 2012/2013 eine Videoüberwachung die Ereignisse in dem Tunnel dokumentieren. "Sobald sich eine Fluchttür öffnet oder jemand die Sprechanlagen benutzt, wird dies an die Tunnelleitzentrale in Duisburg oder Hamm weitergeleitet", sagt Zenz.

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