Zoo: Startschuss für Gorilla-Garten

Im September wird mit dem Bau des Parks für Menschenaffen begonnen. Ein junger Silberrücken kommt.

Krefeld. Der Zoo sorgt wie bereits 1975 mit dem Affentropenhaus wieder einmal für Furore mit einer Attraktion. Rund um dieses Haus entsteht eine großzügige Außenanlage für Menschenaffen - zunächst für die Gorillas und später auch für die Orang-Utans und die Schimpansen. Zoodirektor Wolfgang Dreßen und Friedrich R. Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde, stellten das Projekt vor.

Mit Aktionen ist es dem Förderverein gelungen, 2,2 Millionen Euro für das Projekt zu sammeln. Berlemann dankte allen Spendern, Firmen wie Privatleuten für ihre Unterstützung. Auch Erbschaften und Schenkungen hätten den Betrag erheblich aufgestockt.

"Im September beginnen die Bauarbeiten und wenn der Winter nicht so streng wird, erfüllen wir uns den Traum, den Garten schon vor den Sommerferien im nächsten Jahr zu eröffnen", hofft Dreßen. "Dann schaffen wir auch unser großes Ziel, die Zuschauerzahl von 350.000 auf über 400.000 pro Jahr zu steigern", ist der Zoo-Chef optimistisch.

Anhand eines Modells erklärt er die Pläne. Südlich des Affentropenhauses entsteht das Freigelände für eine Gorilla-Familie, die aus einem jungen Silberrücken und den beiden vorhandenen, jüngeren Weibchen Muna und Oya bestehen soll. Voraussichtlich kommt noch ein Weibchen hinzu.

Rückzugsmöglichkeit besteht im neuen Warmhaus, das von Besuchern zwar nicht betreten werden kann, jedoch mit Panoramascheiben ausgestattet wird und von einer Aussichtsplattform Einblick gewährt. Das Außengelände erhält zur Berliner Straße hin eine hohe Kletterfassade, die den Tieren gleichzeitig Lärmschutz bietet.

"Die Gründung der neuen Gorilla-Familie ist wegen der Nachzucht nötig, weil Massa, unser 38-jähriger Silberrücken, nicht mehr zeugungsfähig ist", erläutert Dreßen. Der soll aber nicht abgeschoben werden, sondern in der gewohnten Umgebung des Affentropenhauses mit den beiden älteren Gorilla-Damen Boma und Tumba seinen Lebensabend genießen.

Schließlich habe seine Familie in Zoos in Europa für Nachkommen gesorgt. Auf den Garten muss sie leider verzichten, weil das der neue Chef im Affenreich nicht dulden würde. Vertragen sollte er sich aber mit einer Familie der kleinwüchsigen Meerkatzen, die laut Dreßen "für Leben im Garten" sorgen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort