Zoo: Pinguine sind Paten-Könige

350 Paten haben einen Tag am Gehege „ihres“ Tiers verbracht. Ihre Spenden sind wichtig für die Arbeit des Tiergartens.

Krefeld. Wenn die Wärme liebenden südamerikanischen Ameisenbären ins Mähnenwolf-Gehege umziehen müssen und eine Fußbodenheizung brauchen; wenn der Zoo dringend Kühlschränke benötigt, damit die Tiernahrung nicht verdirbt; wenn die Videoanlage für die bessere Beobachtung des Nashornbabys aufgerüstet werden muss: Dann können die Tierpaten mit Spenden helfen.

"45000 Euro sind bisher zusammen gekommen", freut sich Betriebsinspektor Andreas Pricken am Tierpaten-Tag im Zoo. Direktor Wolfgang Dreßen sagt ein "Dankeschön für die Superhilfe". Und Gisela Limpach vom Arbeitskreis Tierpatenschaften ruft den vielen Besuchern zu: "Schlagen Sie bei Kaffee und Kuchen und den Tierpatenschaften ruhig zu."

350 von mittlerweile 461 Tierpaten sind gekommen, um genauere Infos über ihre Lieblinge zu bekommen. Alle tragen stolz den Aufkleber "Ich bin Tierpate" an der Kleidung. Die Tierpfleger stehen für parat und plaudern Neuigkeiten aus über Pinguin, Tiger, Elefant und Co. Wegen des großen Andrangs müssen die Rundgänge in Etappen stattfinden. Für diejenigen, die nicht unterwegs sind, läuft der Film über Humboldt-Pinguine in Chile, der auf ein Schutzprojekt hinweist.

Am Seelöwen-Gehege kann sich Nik Schädler nicht satt sehen. Dort dreht sein Patentier "Chiko" seine Runden. "Ich mag sie, weil sie so schnell und so schön schwimmt", sagt der Achtjährige. "Meine Oma Ingrid sponsert das Geld für meine Patentiere. Pony ,Tina’ gehört auch dazu." Er erfährt von Pfleger Michael Kronfuß, dass der kleine Seelöwenbulle Lars bald nach Sri Lanka abgegeben wird und ein Bulle in der freien Natur einen Harem von bis zu 40 Frauen hat.

Bernhardine und Peter Meyer aus Bockum schenken sich die Patenschaft für einen Seelöwen stets gegenseitig: "Wir hören sie jeden Tag und jede Nacht bis zu uns nach Hause, dann können wir auch eine Patenschaft übernehmen." "Welcher Pinguin ist meiner?", ist eine oft gestellte Frage. Deshalb hat Sabine Dio kurzerhand die 14 verschiedenen Frackträger fotografiert und benannt: "Von Anton, der mit dem Punkt bis Karlchen, der eine Färbung wie mein Sittich hat, ist alles dabei."

Nun kann sich auch Guido Schleszies aus Bottrop "seinen" Pinguin aussuchen. Er ist einer von fünfzig Paten und hat die Patenschaft von seiner Freundin Claudia Pfülb aus Mönchengladbach geschenkt bekommen, nachdem er einmal eine geschlagene Stunde vor dem Gehege gestanden hat. "Ich liebe die Tiere mit ihrem klasse Sozialverhalten", sagt er. "Die Patenschaft war eine tolle Überraschung."

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