Zeuge: Mörder hat sein Opfer tagelang ausgespäht

Der Täter ist nach Überzeugung der Ermittler auf einem Fahrrad geflüchtet.

Krefeld. Der Verdacht hat sich erhärtet: Bei dem Radfahrer, der nach dem Mord an Askin Uludag von mehreren Zeugen am Autohandel an der Ennsstraße gesehen worden war, muss es sich um den Mann handeln, der den 27-Jährigen im Top-Cars-Büro erschlagen hat. Davon ist die Mordkommission überzeugt, nachdem es eindeutige und übereinstimmende Zeugenhinweise gibt, aufgrund derer auch ein Phantomfoto von dem mutmaßlichen Täter erstellt werden konnte.

Der hat laut einem Hinweis sein Opfer möglicherweise tagelang ausgespäht. Gerd Hoppmann, Leiter der 16-köpfigen Ermittlungsgruppe, ist sich zudem mittlerweile sicher, dass Uludag ausgeraubt wurde, bevor er den tödlichen Schlag auf den Kopf erhielt.

Wie berichtet, waren ein Freund des Opfers und ein Begleiter am Montag gegen 9.40 bis 9.45Uhr und damit kurz nach der Tat zu dem Autohandel gekommen. Sie hätten schon bei der Anfahrt einen Mann vor den Büros gesehen, so die Polizei. Dieser sei dann über den Platz des Autohandels zum Ausgang Ennsstraße/Hafelsstraße gegangen, habe die Ennsstraße überquert und ein Fahrrad bestiegen, das dort abgestellt war. Anschließend sei er Richtung Real davongefahren. "Unmittelbar hinter ihm dürfte sich ein anderer Radfahrer befunden haben, der nun als Zeuge dringend gesucht wird", sagt Chefermittler Hoppmann.

Ein weiterer Zeuge hatte am Montagmorgen gegen 9.30 Uhr einen Mann auf einem Fahrrad beobachtet, der am Top-Cars-Gelände vorbeifuhr. Er sei ihm deshalb aufgefallen, weil er ihn in der vorherigen Woche schon am Donnerstag und am Freitag, jeweils zur gleichen Zeit, dort gesehen hatte. "Da allerdings zu Fuß", so Hoppmann. "Möglicherweise wurde der Tatort an diesen Tagen schon vom Täter ausgekundschaftet."

Den gleichen Mann sah der Zeuge einige Minuten später auf dem Fußweg, der "Schwarzer Weg" genannt wird und der von der Hafelsstraße in Höhe Real nach rechts zur Buschdonk führt. Der Radfahrer sei mit hoher Geschwindigkeit vorbeigefahren. Er trat laut dem Beobachter "richtig in die Pedale". "Wir gehen davon aus, dass der Zeuge den Täter auf der Flucht beobachtet hat", sagt Gerd Hoppmann.

Der Tatverdächtige wird als 30 bis 45 Jahre alter Mann beschrieben, der eine auffällige Statur haben soll: Er dürfte etwa 1,90 Meter groß und athletisch kräftig sein. Darüber hinaus soll er kurze dunkle Haare und eine helle Hautfarbe sowie eine blaue Jeansjacke und Jeanshose getragen haben. Er hatte eine Tasche oder einen Rucksack umgehängt, so die Polizei.

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