WZ-Telefonaktion: Spezielle Therapie für chronische Wunden

Vier Experten beantworten am Dienstag von 16 bis 17.30 Uhr Fragen zum Thema.

Krefeld. Chronische Wunden entwickeln sich langsam. Am häufigsten entstehen sie durch eine arterielle Durchblutungsstörung, durch Venenschwäche, durch Störungen der Blutversorgung bei Diabetes oder durch Druckgeschwüre bei bettlägerigen Patienten. Wird eine akute Wunde nicht richtig versorgt oder treten im Lauf der Wundheilung Komplikationen auf, kann eine chronische Wunde entstehen. Ist eine Wunde nach vier Wochen noch nicht geheilt, wird sie so bezeichnet.

„In der Bundesrepublik Deutschland leiden circa drei bis vier Millionen Menschen an chronischen Wunden“, sagt Dr. Bernhard Mallmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thorax-Chirurgie am Krankenhaus Maria-Hilf. „Viele dieser Menschen haben einen langen Leidensweg hinter sich. Häufig fehlt es an koordinierter und adäquater Versorgung. Im Vordergrund steht zunächst die Suche nach der Ursache der Wundheilungsstörung.“

Diese Wunden sind nicht nur ein medizinisches Problem, sondern auch psychisch belastend. Unter den ständigen Arztbesuchen und dem Gefühl, eine „unansehnliche“ Wunde zu haben, leiden viele Patienten mehr als unter der Wunde selbst. Hier soll die Telefonaktion der Westdeutschen Zeitung helfen. Wer eine chronische Wunde hat, oder Fragen dazu stellen möchte, kann am morgigen Dienstag zwischen 16 und 17.30 Uhr Dr. Mallmann und weitere drei Fachleute anrufen.

Mallmann: „Ohne das Erkennen und die Behandlung der Ursache kann eine chronische Wunde auch unter sachgerechter, moderner lokaler Therapie nicht abheilen. Deshalb erfordert ihre Behandlung ein Team aus verschiedenen Fachrichtungen und Berufsgruppen, das für jeden Patienten einen differenzierten Behandlungsplan erstellen muss.“ Die enge Kommunikation zwischen Internist/Diabetologe, Gefäßchirurg, Fußchirurg, Wundmanagerin und Diabetes-Beraterin ermögliche eine individuelle Therapie sowohl der Wunde als auch der zugrundeliegenden Erkrankung, erklärt der Mediziner weiter.

Diabetes und die damit möglicherweise verbundenen Komplikationen wie der Diabetische Fuß haben eine hohe Alltagsrelevanz für den Patienten. Deshalb ist die Einbeziehung der chronischen Wunde in das tägliche Leben wichtig — mit all den Notwendigkeiten, die der Vorbeugung dienen oder den Heilungsprozess unterstützen.

Dazu gehören Fragen wie zum Beispiel: Welche Schuhe muss ich tragen? Wie erkenne ich mein Risiko? Was mache ich bei einer Verletzung? Wie pflege ich meine Füße? Was kann ich mit der richtigen Ernährung beitragen? Im Krankenhaus Maria-Hilf arbeitet seit 2011 ein gemischtes Expertenteam zur chirurgischen und konservativen Behandlung von Gefäßerkrankungen und der daraus resultierenden chronischen Wunde innerhalb einer Klinik eng zusammen.

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